Sonntag, 3. Juli 2022

Bauernhofcamping

 Camping bei Familie Marx 

Camping ist ja sooo in. Leider, muss ich inzwischen schon sagen. Denn, spontan bekommt man inzwischen fast  keine Parzelle mehr auf dem Campingplatz. Und nachdem ja jeder weg will, steht man zumindest auf den großen Campingplätzen wie ein Hering in der Ölsardine dicht an dicht nebeneinander. Wers mag. Wir aber nicht so gerne. 

Schon seit einiger Zeit verfolge ich die Beiträge auf youbube über das sog. Bauernhofcamping. Das sind Bauernhöfe, die nebenbei ihre Wiesen  an Wohnmobilfans vermieten, so dass dem sog. "Freistehen/Wildcampen" etwas Einhalt geboten wird. Das mussten wir doch auf jeden Fall mal ausprobieren. 
So fuhren wir am verregneten Freitag Nachmittag los in Richtung Pfaffenwinkel. 
Nachdem wir den Ort Peißenberg verlassen hatten, sagte uns der Navi, dass wir links in eine schmale, lange Teerstraße einbiegen sollten. Rechts und links öffneten sich riesige Viehweiden und vereinzelte ziemlich große Gehöfte vor uns. Kein Gegenverkehr, keine Menschenseele begegnete uns. Die Bauernhöfe wurden immer weniger,.... Stimmt denn das noch? Oder haben wir uns verfahren? 
Nein, wir waren goldrichtig. Nach ein paar Metern erreichten wir Leiten den Campingplatz Marxhof. Ein junger Mann namens Markus,  regenfest gekleidet begegnete uns. Wir kurbelten die Scheibe herunter und fragten nach dem Campingplatz. "Ihr seid hier genau richtig", sagte er. Ich zeig euch gleich mal Euren Stellplatz. Alles andere erledigt dann meine Frau die Lissi.
 Gesagt, getan. Im leichten Regen passierten wir den für uns riesigen 100 qm großen und etwas abschüssigen  Stellplatz. Diese Schieflage wurde hier mit zurechtgesägten Kleinholzteilen ausgeglichen. Witzig, dass man aus Holz improvisierte Auffahrkeile zum Ausgleich des Schiefstandes verwenden kann. 


 Dieser Campingplatz hat auch einen sog. Erlebnisbauernhof, der auch für Familien mit Kindern wie geschaffen ist. Es gibt dort viel zu entdecken und auf diesem wunderschönen Fleckchen Erde findet man auch ganz viele Tiere. 

"Ich war leider zum Abendessen nicht eingeladen"


Willkommensparade


Es stellte sich heraus, dass dieser Campingplatz genau das Richtige für eine kurze Erholung übers Wochenende für uns geeignet war. Mit Hilfe von Lissi wurden wir verkabelt und hatten Strom. Sie zeigte uns auch noch den sog. "Selbstbedienungshofladen" mit vielen leckeren Bioprodukten. Dieser ließ keine Wünsche für Wohnmobilisten offen. Leider hatten wir so ziemlich alles dabei. Aber ein paar Leckereien  haben wir dann doch probiert. 

 Die Toilette, Wasch- und Abwaschmöglicheit hatten wir gleich vor der Haustür. Wir teilten uns die sanitären Anlagen mit einem holländischen Pärchen. 

Kurze Zeit später hörte es auf zu regnen und die Sonne strahlte vom Himmel. Jetzt war es Zeit, eine kleine Erkundungstour in die nähere, malerische Umgebung zu unternehmen. 

Danach grillten wir.

 



Am nächsten Tag stellte sich uns ein weiteres Familienmitglied vor. Nämlich die Johanna. Sie ist sehr gesprächig und schenkte mir eine Meerettichwurzel, die ich selbst im eigenen Garten anbauen konnte. Mal sehen, ob sie anwächst und im heimischen Boden zurechtkommt.

Der Himmel war uns wohlgesonnen. Wir nutzten die Chance um eine Wanderung zur Ammerschlucht zu unternehmen. 

Der Weg führte durch landwirtschaftliches Gebiet, wo wir gleich am Anfang einen künstlerisch gestalteten Brunnen vorfanden. Eine Wohltat, bei diesem heissen Sommertag. 


Die Hinweise auf den Wegweisern sollte man wirklich ernst nehmen. Wie schon berichtet, hatte es am Tag zuvor ausführlich geregnet, so dass gutes Schuhwerk aber auch Trittsicherheit erforderlich war. 

Am Ziel:




 Diese Wanderung ist sehr abwechslungsreich, sehr malerisch und man hat richtig tolle Blicke auf die Ammergauer Alpen. 

 

 

 


 Irgendwie hatten wir es auf der heutigen Tagestour geschafft anstatt nur acht Kilometer 18 Kilometer zu wandern. So groggi war ich schon lange nicht mehr. Aber, es hatte sich gelohnt.

Zufälligerweise entdeckte ich allerdings am nächsten Tag ein Schild an einer Bushaltestelle mit der Aufschrift: "Mitfahrbankerl". D.h. man setzt sich einfach in die Bushaltestelle auf das Mitfahrbankel und wartet erstmal. Vielleicht wird man mitgenommen. In einer bayerischen Vorabendserie wurde das Thema  "Mitfahrerbankerl" übrigens auch mal aufgegriffen. Wenn man ein Einheimischer ist und gut vernetzt, dann mag das ziemlich gut klappen. Aber wie lange man als Tourist dort wartet, haben wir nicht ausprobiert. Aber, fragt mal bei Johanna nach. Sie holt Euch gerne ab, wenn Ihr irgendwo verloren geht oder strandet.


Nach einem sättigenden Frühstück packten wir am nächsten Tag  zusammen. Leider war es ja schon Sonntag und am Montag Morgen  holte uns die Arbeit wieder zurück. 

Ein bisschen Zeit hatten wir ja noch und so unterahmen wir noch eine kleine Wanderung zum Reitner Wasserfall. 300 m hieß es da. Na ja, über Meterangaben lässt es sich wohl genau so gut streiten wie über den Geschmack. Jeder sieht das ein bißchen anders.

Beim Ortsnamen Huglfing musste ich innerlich grinsen. Dieser Ort erinnerte mich an einen Ausspruch von meinem Vater, der einst sagte: " Des is in Hinterhuglhapflfing". Woher dieser Ausdruck kommt, weiß ich leider (momentan)nicht. Aber damit meinter er ziemlich sicher: Das ist ja am Ende der Welt!

Gleiches gilt für die Wanderung am Vortag. Unbedingt festes Schuhwerk anziehen! Der matschige Weg ist gesäumt von Wurzeln. Die Wanderung ist  aber mindestens genauso  kurzweilig, angenehm und schattig wie die entlang der Ammer. 



gespendeter Marienschrein



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