Sonntag, 28. Oktober 2018

Unsere erste Ungarnreise mit dem Stadtindianer


Auf nach Ungarn!

Sonntag, 16.09.2018

Nach dem Frühstück machten wir den Stadtindianer fahrtüchtig und räumten nach einem Zwischenstop in Kirchzell alles wieder schön säuberlich ein.
Wir hatten dort eine Nacht verbracht, um nach dem Wohnmobilkonvoi in Walldürn uns nochmal richtig gscheit zu kultivieren und unser Port a Porty zu reinigen.

Von Kirchzell, bei Miltenberg waren es ca. sieben Stunden mit Pause, als wir endlich in Ungarn ankamen.


Ich freute mich wie ein Schnitzel, nach zwei Jahren Ungarnurlaubspause, wieder in diesem Lande Gast sein zu dürfen. Ein bißchen kennen wir uns ja schon aus, was das Camping in Ungarn betrifft.
Damals waren wir mit einem geliehenen WoMo unterwegs. Jetzt hatten wir einen Eigenen.
Auf Ungarisch heisst das Wohnmobil: lakokocsi. Wortwörtlich übersetzt: Wohnauto.
Der Stadtindianer ist auch ein Auto zum Wohnen, sehr wendig, schön zu fahren und man ist einfach mobil damit.
Unser erstes Ziel, kurz hinter der ungarischen Grenze war: Mosonmagyarovàr. Diesen Campingplatz kannten wir noch vor zwei Jahren. Die Dame an der Anmeldung hat uns nicht mehr erkannt. Sie schaute nach unserem Wohnmobil und sagte, "nem van lakokocsi- van a kocsi. Das ist doch kein Wohnmobil, das ist ein Auto" und gab uns den Preis für einen PKW.
Dieser Campingplatz hat auch noch ein sehr gutes, sehr empfehlenswertes Fischrestaurant dabei. Dort ließen wir uns ein schönes, reichliches Abendessen schmecken. Wir hätten die Portionen beinahe nicht gezwungen.



Am Abend trafen wir auf dem Campingplatz noch einen netten Schotten, mit dem wir noch ein Schwätzchen hielten.
Danach ging es schon in die Falle.
Übrigens, empfehle ich Euch bei diesem Campingplatz, sich einen Platz möglichst nahe am Stauwehr und vor allem  weiter weg von der Straße zu suchen. Dies garantiert Euch einen traumhaften und erholsamen Schlaf.



Montag, 17.09.2018

Wie schon erwähnt, kann man mit unserem WoMo wunderbar Auto fahren und vor allem auch "Kilometer fressen".
Und - Ungarn ist ja auch ein recht kleines Land. Da kommt man schon recht schnell vorwärts.
Wir programmierten unseren Navi in Richtung Esztergom.
Diese Stadt liegt am sog. Donauknie, direkt am Wasser. Die St-Adalbert-Kathedrale liegt auf einem Hügel. Sie wird umrahmt mit einer ehemaligen Burgfestung, deren "Überbleibsel" man auch besichtigen kann.

Wir steuerten zunächst den Campingplatz an, der ziemlich zentral in Esztergom liegt, und dennoch sehr ruhig gewesen ist.
In der Nachsaison bekommt man jederzeit einen Platz und kann sich diesen meist auch noch aussuchen. Wir stellten uns neben ein Deutsches Wohnmobild aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck. Viel Kontakt hatten wir mit unseren Nachbarn nicht. Wir grüßten uns jedoch freundlich.
Am nächsten Tag ging es mit unseren Fahrrädern zur Kathedrale. Schon jetzt zahlte sich es aus, dass wir unsere Räder mitgenommen hatten. So erreichten wir in kurzer Zeit unser Ziel. Der Anstieg war ein wenig anstrengend. Das letzte Stück habe ich dann geschoben.
Die Kathedrale kann man komplett, also auch die Kuppel besichtigen.
 








Viele Urlauber sind unangenehm erstaunt, was der Eintritt zu einem ungarischen Mittagessen kostet. Jedoch muss ich ganz ehrlich sagen, das Geld für den Besuch und den Ausblick von der Kathedrale aus, hat sich gelohnt.
Am nächsten Tag zog es uns auch schon weiter.

Dienstag, 18.09.2018
Heute fuhren wir nach Eger.
 Ganz in der Nähe lag auch ein Campingplatz. Die Parzellen waren umrahmt von Büschen und Bäumen. Es gab überdachte Bänke mit Tische, auf denen man essen, relaxen etc. konnte. Was weniger schön gesesen ist, waren die bis in die späte Nacht hinein bellende Hunde. Allerdings ist es in Ungarn üblich, dass jedes Haus mindestens  einen Hund besitzt, der die Aufgabe hat, das Heim und seine Bewohner vor ungebetenen Gästen vernzuhalten. Ich kann nicht sagen, ob in Ungarn wirklich so viel eingebrochen wird. Wir haben uns auf jeden Fall zu jeder Zeit sehr sicher gefühlt. Uns hat auch niemand beklaut
Auf diesem Campingplatz packten wir unseren Grill aus. Wir garten darauf das vom Markt frisch gekaufte Fleisch und Gemüse. Als Beilage gab es Nudeln.
 





Der Markt in Eger hat mir auch sehr gut gefallen. Eine Markthalle und davor noch ein paar Stände mit Obst und Gemüse. Weintrauben bekommt man hier reichlich, sehr süss und günstig zu kaufen. Eger ist ja bekannt, für seinen Wein: dem Egry Bikavier. Auf Deutsch: Erlauer Stierblut.
Wenn Ihr in Eger seid, solltet Ihr unbedingt auf dem Markt einkaufen gehen! Sehr preiswert erstanden wir  außer Weintrauben, noch ein paar Äpfel, Birnen, ein schönes Stück Fleisch und eine traumhafte Ungarische Salami.
Am nächsten Tag ging es erstmal mit dem Drahtesel in die Stadt und geradewegs in die Touriinfo. Dort erkundigten wir uns nach Sehenswürdigkeiten und evtl. stattfindenden Weinfesten. Zu sehen gab es in der Stadt schon Einiges. Das Weinfest fand leider außer unserer Terminrange statt. Wir vertagten das mal auf ein nächstes mal Ungarnurlaub.

Wir besichtigten den Dobòtèr (Doboschplatz) mit der Minoritenkirche und die Zisterzienserkirche. Wir bummelten durch die Szènyt Istvàn utca (St. Stefansstraße), vorbei am Erzbischöflichen Palast. Diesen haben wir uns jedoch nur von außen angesehen.
Wir chillten an diesem warmen Herbsttag im Bischofsgarten mit seinem entspannenden, zentral gelegenen Springbrunnen.


Mitte September kann es in Ungarn immer noch sehr warm sein. Ich schätze, es waren um die 26 Grad. Auf jeden Fall für die Jahreszeit für uns ungewohnt.

Mittwoch, 19.09.2018
Das Städchen Eger hatte es uns angetan, so dass wir eine weitere Nacht blieben. An diesem Tag besichtigten wir die Burg von Eger.
Eigenlich muss ich sagen, die Burganlage mit seinen Ausstellungen und das Panoptikum. Urspünglich wollte ich nur das Panoptikum und die Burganalge sehen. Laut Ungarnreiseführer "Reise Know-How" hätte das möglich sein sollen. Die Realität sieht jedoch anders aus. Vielleicht wird das auch alle paar Jahre mal geändert.


 Entweder alles anschauen oder nur die Burg, hieß es.  Wir entschieden uns für das Komplettticket.
Wir verbrachten einen ganzen Tag dort.


Auf der Burg gibt es auch Plätze, wo man Picknicken und sein mitgebrachtes Essen verzehren kann. Zufällig hatten wir daran gedacht, etwas einzupacken.
Kurz bevor wir gingen, durften wir noch das Böllern der Schützen Life miterleben. Das war ein Erlebnis.







 Ein lauter Knall - und meine Füße hüpften wie automatisiert vom Boden.  So etwas war mir auch noch nicht untergekommen.

Donnerstag, 20.09.2018
Bei der Abfahrt wehte mir der typische, ungarische Herbstgeruch von abgebrannten Stoppelfeldern um die Nase. Eigentlich ist es mittlerweile verboten, die Felder abzubrennen und die Asche unterzueggen, jedoch wird es wohl immer wieder mal noch praktiziert.
Aus den ungarischen Urlauben meiner Kindheitserinnerungen weiß ich, dass riesige  Rauchwände über die Felder zogen. Das fand ich damals ganz schön beängstigend. 
Von Eger aus ging es also  über ungarisches Hügelland mit Straßen im recht guten Zustand. Der Herbst zeigte sich von seiner schönsten Seite. Strahlender Sonnenschein. Die Bäume leuchteten in nur so in gelben und roten Farbtönen.
Nach nur 40 Kilometern Fahrt sind wir auch schon an unserem nächsten Ziel angekommen. Nämlich Tiszafüred, das nach dem Namen des Sees Theiss benannt ist. Tisza Tò (Theiss See) Tiszafüred (Theissfüred).
Bei  Dieters Camping gab es ein herzliches Wiedersehen mit Chilla, der Besitzerin. Sie konnte sich noch gut  an uns und das damals geliehene Wohnmobil erinnern. Na ja, wir waren mit dem von uns zugezogenen Seitenschaden in Österreich auffällig genug. o;) "Nun habt Ihr doch Euer eigenes Wohnmobil", sagte sie. Das ist doch toll. Und mit dem kann man ganz bestimmt viel besser fahren, gell?", sagte sie.
Wir planten für Tiszafüred ein paar Aufenthaltstage. Einfach ein bißchen chillen, Fahrrad fahren etc...
A propos.. Drahtesel: Das von Ralf zeigte momentan Schwächen in der Bremse und dem Licht.
Von unserem letzten Aufenthalt in Tiszafüred wussten wir,dass ziemlich genau gegenüber dem Campingplatz eine Fahrradwerkstatt gewesen ist. Wir versuchten unser Glück und fragten nach einer Reparatur. Angeblich war wohl leider der Monteur nicht da und die beiden Befragten konnten oder wollten uns vielleicht auch nicht weiterhelfen. Aber, beim Kreisverkehr angekommen, 300 m nach links, wäre eine Fahrradwerkstatt.  Nach ein bißchen Suchen und Durchfragen, fanden wir sie auch.
Ganz unscheinbar. Inmitten einer Wohnsiedlung. Auf einem Schild, das über dem Eingang prangte stand: "kèrekpàr".  (Fahrrad).
 Eine Ewigkeit erschien es mir! Aber wir waren am Ziel!  Dafür hatten wir auch einen kostenlosen Stadtrundgang dazubekommen.
Mit ein paar Brocken Ungarisch ein bißchen Deutsch erfuhren wir von einer im Laden stehenden älteren Dame, dass der Monteur im Moment nicht da sei. Wie sich herausstellte, sei es Ihr Mann, der die Fahrräder reparierte. Den Preis würde er schätzen und morgen um 14:00 Uhr könnten wir das Rad wieder abholen.
Javitàni heisst schon grundsätzlich mal reparieren. Aber: Die Ungarn unterscheiden: Wenn etwas richtig gut oder "gscheit" gemacht, bzw. repariert wird, wird vor das Verb eine Vorsilbe hingehängt.
In diesem Falle also: meg  bzw. megjavitàni. Gedacht, gesagt. Mal sehen, ob es am morgigen Nachmittag fertig werden würde.
Am Campingplatz hatten wir ein paar nette Gespräche mit anderen Campern, u.a. auch mit den Fürstenfeldbruckern. Einige Wohnmobilbesitzter bewunderten unseren Stadtindianer und fragten uns:
"Wie? Ist das ein Wohnmobil, so klein?  Echt jetzt? Wo schlaft Ihr denn da?
Picknicken kann man natürlich auch mit unserem Stadtindianer.


Unserer gegenüberliegender Nachbar, der einen 10 m langen Concord hatte, ernteten wir einen baff erstaunten Blick dafür. Er saß in seinem Riesenteil vorne am Steuer und hatte eine Zeitschrift lesenderweise in der Hand.
Hach, so gemütlich kann das auch mit einem 4,40 m langen Wohnmobil sein, dachte ich mir. Wozu brauch ich für sowas ein 10mTeil?

Freitag, 21.09.2018
Diesen Tag ließen wir sehr gemächlich  angehen.
Erst am Nachmittag machten wir uns in die Stadt auf, um das Fahrrad abzuholen.
Dieses mal war der Chef selbst da. Er sagte: "Megjavitàni kerèkpàrt." Also, das Fahrrad habe er wohl richtig gscheit repariert o;) Er zeigte uns ganz genau, was er repariert hatte, notierte alles auf und machte mit Stift und Papier die Rechnung fertig. Er zeigte und sagte uns den Preis. Ralf und ich waren beide völlig baff. Es war weit weniger, als wir gerechnet hatten. Das Rad hatte eine völlig neue Bremse und eine neue Beleuchtung bekommen. Dafür zahlten wir die Hälfte, den von uns angenommenen Preis. Ralf gab ihm noch ein Trinkgeld dazu. Der Cheffe strahlte übers ganze Gesicht und bedankte sich zweimal bei uns dafür.
So. Nun aber los.
 Quer durch die Stadt ging es jetzt. Bordsteinkante rauf, Bordsteinkante runter... Wohl ein bißchen zuu schnell,..
Ralf musste plötzlich feststellen, dass er sich einen dicken Platten in sein Radl gefahren hatte.

Tja, was blieb uns anderes übrig, als nochmal beim Radlhändler und Reparaturmeister vorbeizuschauen. Diesmal durften wir sogar seine Werkstatt besichtigen und ihm beim reparieren zusehen.



Eine kleine, ehmalige Garage, dazu ein Meister seines Handwerks. Da konnten wir uns sicher sein. Ich war total erstaunt, wie geschickt und schnell er das Radl zusammenflickte. 
Diesesmal ging bei unserer Radltour alles gut. Wir fuhren in Richtung See und verbrachten dort die wahrscheinlich letzten schönen, warmen Sonnenstunden. Denn auch übers Wetter wusste der Cheffe bescheid. Er hat uns den TheissSee zum relaxen empfohlen. Morgen solle es schon zu regnen beginnen.




Samstag, 22.09.2018
Wie recht der Herr der Fahrradwerkstatt hatte, merkten wir am Morgen, als wir aufstanden. Abkühlung! Und zwar ganz schön heftig!
Zum Frühstück erlebten wir ein knackiges, aber kurzes Sommergewitter!
Wir flüchteten uns zunächst in unseren Stadtindianer. Eigentlich wollten wir ja heute Vormittag noch auf den Markt nach Tiszafüred gehen. Mal sehen,....
Mittags hörte es tatsächlich auf, zu regnen. Leider war war dann auch auf dem Markt ziemlich wenig los. Die alte Frau, bei der ich vor zwei Jahren einen leckeren Ziegenkäse kaufte, war leider nicht da. Dafür haben wir beim Metzger eine gute hausgemachte Mangalizaschwein (Wollschwein, eine spezielle, alte  Schweinerasse) und ein paar eingelegte Paprika gefüllt mit Weisskraut erstanden.
Am Abend wärmten wir uns noch im Thermalbad auf, das gegenüber von Dietmars Camping liegt. Ich glaube, wir waren die einzigen Deutschen unter den Einheimischen. Dieses Thermalbad kannten wir auch schon von früher her. Es besitzt ein sehr großes, schönes Außengelände, mit mehreren Schwimm- und einem Thermalbecken. Duschen und Umkleidekabinen sind sowohl im Außengelände als auch im Innenbereich des Thermalbades genügend vorhanden.

Sonntag, 23.09.2018
Wie üblich, fuhren wir gegen 10:00 Uhr nach dem Frühstück los. Diesesmal ging es bei bedecktem Himmel nach Szeged.
Wir hatten beschlossen, dem Regen davonzufahren. Juhuu! Es gelang!
In Szeged schien die Sonne. Der Weg zum Campingplatz war ein bißchen schlecht ausgeschildert. Aber mit einmal Nachfragen bei einer Hotelrezeption haben wir ihn dann gefunden. Beim Reinfahren eröffnete sich für uns ein riesengroßes Gelände. Die Stellplätze lagen allesamt an der Theiss. Es war realativ wenig los. Dafür waren alle Gäste incl. uns, Deutsche.


Wir beschlossen, im sonnigen Szeged zum Fehertò zu fahren. Feher heisst eigentlich weiss. Jedoch ist dieser See ein Salzsee. Ich denke, er heisst einfach deswegen so, weil Salz ja auch weiss ist. Dieser See ist auch als Naturschutzgebiet bekannt. Was wir nicht wussten, dass dieses Gebiet schier unbegehbar oder nur mit einem  bestimmten Anmeldeverfahren möglich ist.
Eintritt verboten!

Na gut. Wir parkten also vor einer Fischcharda, die direkt vor diesem See lag. Direkt auf dem Areal befand sich ein hölzener Aussichtsturm, wie man ihn in Ungarn vielfach vorfindet. Natürlich stiegen wir bis zur Spitze empor.
Von dort aus hatten wir einen tollen Überblick über das gesamte Areal. Verschiedene Gebäude deuteten auf eine noch intakte Fischfabrik hin.


Links davon sah ich eine Art Bahnlinie mit einem kleinen Fahrzeug darauf. Es war mit blauen Tonnen beladen. Was da mal drinnen war?




Ausgetrocknete Wasserbecken ließen auf ehemalige Fischteiche oder Salzabbau schließen.


Bedauerlicherweise waren die Informationstafeln, die wir vor dem Aussichtsturm vorfanden, alle auf Ungarisch geschrieben.
Am Abend aßen wir in Szeged in einem Restaurant  eine leckere, ungarische Fischsuppe mit frischem Weißbrot.


In der Nacht zum 24. September hatte es ziemlich heftig geregnet und gestürmt.

Montag, 24.09.2018
Am nächsten Morgen fuhren wir dem Regenwind wiederum davon, in Richtung Westungarn.
Unsere nächste Station gegen 14:00 Uhr war Zalakaros. Weißblauer Himmel mit leichtem Wind. Wiederum ein riesiger Campingplatz, mit vielen Bäumen, wenig Besuchern. Alles sehr sauber. Ein kleines Restaurant, wo wir gut zu Abend gegessen haben, war auch dabei.


Abends wurde es ganz schön frisch. Wir beschlossen, unser Thermozelt einzubauen und machten uns nachtfertig.


Dienstag, 25.09.2018
Ich kam mit unseren deutschen Nachbarn ins Gespräch. Es stellte sich heraus, dass sie auch bei der Facebook-Gruppe: Camping mit und aus Leidenschaft dabei waren. Wir tauschten uns ein wenig aus.
Nach dem Frühstück machten wir uns mit unseren Drahteseln auf den Weg zum Kis-Balaton, dem kleinen Balaton. Wir besichtigten das Kis-Balaton-Haus. Ich fand es sehr sehenswert und interessannt, mit vielen Informationen rund um das Naturschutzgebiet.
 


Ganze 33 km legten wir an diesem Tag mit dem Fahrrad zurück.
Direkt neben dem Campingplatz in Zalakaros gibt es ein sehr großes Thermalbad, mit großem Außen- und Innenbereich. Es is ebenfalls sehr empfehlenswert, dort zu "chillen". 

Mittwoch, 26.09.2018
Nach dem Frühstück verließen wir Zalakaros und fuhren schnurstracks nach Sàrvàr. Am Balaton vorbei, durch Balatongyörög. Dort haben wir vor einigen Jahren ein Quartier bezogen. Es steht heute noch. Bei der Durchfahrt des kleinen Städchens frischten wir alte Erinnerungen auf. Der Balaton (Plattensee)  zeigte sich von seiner besten Seite, bei Sonnenschein und wolkenlosem Himmel.

Gegen Mittag erreichten wir den Campingplatz in Sàrvàr.
 



 Dieser ist mit vielen Annehmlichkeiten ausgestattet. Für Kinder gibt es einen Streichelzoo. Vorsicht, bissiger Hirsch! Diesen sollte man wirklich nicht anfassen!
 



Für den großen Hunger ein Ètterem (Restaurant), zum Entspannen einen Picknickplatz mit Korbmöbeln und Tischen und eine Sauna. Diese war leider geschlossen. Man kann auch reiten oder Tennis spielen gehen. Gegenüber dem Campingplatz befindet sich ein Freizeit- und Thermalbad und ein Freizeitpark.
 Sàrvàr selbst finde ich jetzt nicht soo pitoresk. Die Burg in der Innenstadt mit einem Park ist jedoch nicht zu übersehen.




Donnerstag, 27.09.2018
Abfahrt zu unsere üblichen Zeit. Beim Tesco in Sàrvàr wurden wir noch unsere letzten Forint los. Langsam aber sicher, ging es ja schon wieder dem Urlaubsende zu  und in Richtung Heimat.
Die Grenzstadt Szombatly ist ja eigentlich nicht weit weg. Der Grenzübergang dieser Stadt lag ein wenig auswärts. Gefühlt, mitten auf dem Lande. Eine ziemlich unscheinbare Grenze. Die Grenzpolizei winkte uns zum Abschied. Ich winkte zurück. Szia Ungarn! Bestimmt einmal wieder!

Unser heutiges Ziel lag in Österreich. Nämlich die Schokoladenmanufaktur Zotter in Riegersburg. Empfohlen hat uns diese Touristenatraktion ein Zahnarzt. Ob der wohl auf Aquise war?
Interessannt war es aber! Wir durften uns die gesamte Produktion, natürlich hinter Glas, ansehen. Wir erfuhren in einem kleinen Film wissenswertes zur Geschichte und Herkunft des Rohstoffes Schokolade von Zotter.



 Über 400 Sorten galt es zu probieren. Davon haben wir ca. 30, natürlich in homöopathischen Mengen getestet.




 Danach setzten wir gut gesättigt unsere Fahrt durch Österreich fort.
Wir beschlossen, in Engelhartszell noch eine Nacht einzulegen. Dieses Straßendorf Nahe der Deutschen Grenze haben wir vor ca. 15 Jahren das letzte mal besucht. Was sich da wohl verändert hat? Eigentlich nicht viel. Genauso verschlafen wie immer. Wie es in einem Dorf halt so üblich. Nur eins hat sich wirklich gemausert: Die Engelszeller Trapistenabtei. Ein megagroßer Parkplatz vor der Basilika ist entstanden.


 Die Klosterpforte wurde zum Klosterladen erweitert. Die Zahl der dort ansässigen Mönche hat sich jedoch verkleinert. Nach dem Besuch von Engelhartszell ging es zum Campingplatz, der direkt an der Donau lag, zurück.


 Ein letztes mal verbrachten wir die Nach in unserem Stadtindianer. Dann ging es endgültig nach Hause.

Resumee und Reisetipps zum Urlaubsland Ungarn

Wie wir dieses Jahr feststellen konnten, ist Ungarn ein eher  kleines Land. Wir waren ja nur zehn Tage dort, haben aber ganz ganz viel erlebt und gesehen.
Die Campingplätze waren durchwegs sehr schön angelegt und auch hübsch gelegen. Die Sauberkeit war überwiegend in Ordnung. Jedoch sind die Ungarn halt nicht so akribisch, wie wir Deutschen.
Ungarn gleicht sich  immer mehr dem Westen an. D.h. es gibt beispielsweise  immer mehr Deutsche (Lebensmittel)geschäfte.
Die Straßen bzw. Autobahnen werden auch  immer besser. Jedoch haben fast alle Einheimischen schnelle, teure Autos. Man muss sich wundern, wie sie sich das leisten können. Denn der Lohn ist mit dem Angebot an Anehmlichkeiten (mehr Lebensmittelgeschäfte, größere Autos, etc) nicht unbedingt parallel gestiegen.
Leider verschwinden mehr und mehr die kleinen, privaten Obst- und Gemüsestände am Straßenrand. Gerne verkauften die Ungarn hier ihre eigens erzeugten und selbst hergestellten Lebensmittel.
Jedoch rentiert es sich immer wieder auf die Märkte zu gehen. Hier bekommt man  regionale und saisonale Erzeugnisse mit sehr guter Qualität.
Der Verkehr wird auf den Autobahnen immer mehr. Gefahren wird fast "kriminell". (es wird rechts überholt, dicht aufgefahren, Lichthupe gegeben und waghalsig überholt.) Dem Verhalten der Ungarn im Straßenverkehr sollte man sich als Tourist nicht unbedingt anpassen. Wenn man nämlich bei überhöhter Geschwindigkeit geblitzt wird, sind die Strafen drakonisch. Besonders als Tourist.
Essen kann man in Ungarn nach wie vor überall sehr gut.
Unbedingt probieren sollte man einmal eine ungarische Fischsuppe (hàlaszle). Sie wird meist im Kessel serviert. Dazu gibt es frisches, knuspriges Weißbrot und scharfe (!), grüne Pepperoni. Diese sind meist mit Kernen, auf einem extra Teller dünn aufgeschnitten. 
 Gute Ungarische Weine und Spiritousen kauft man mittlerweile zum günstigen Preis  auch im Supermarkt. Wer auf den Geschmack bei den Ungarischen Weinen gekommen ist, sollte sich in Ungarn damit "eindecken". Die besten Weine gibt es meiner Meinung nach, nur im Herstellerland. In Deutschland findet man Weine aus Ungarn sehr selten und wenn, in minderer Qualität.
Ein sehr altes Exemplar. Diesen Wein fanden wir in einem speziellen Spiritousenladen. 


Beim Probieren des selbstgebrannten Palinka sollte man etwas aufpassen. Er ist sehr hoch gebrannt und schmeckt eben selbst gemacht.
Wie in anderen warmen Ländern wahrscheinlich auch, setzen die Ungarn dem Trinkwasser aus der Leitung irgendwelche keimtötenden Zutaten zu. Manchen Menschen macht das gar nichts aus. Wir hatten danach ein paar Tage ziemliche Magenbeschwerden. Ich empfehle deswegen, das Wasser direkt im Supermarkt zu kaufen.
Im Vergleich zu den Lebensmitteln und den Preisen im Restaurant, zahlt man in Ungarn für den Besuch einer Sehenswürdigkeit oder eines Museums so viel wie in Deutschland.
Viele Touristen beschweren sich darüber oder schreckt das ab. Ich finde es jedoch schade, sich davon abhalten zu lassen. Denn so entgeht einem vielerorts die interessannte Geschichte und Kultur der Magyaren. 
Wie Euch vielleicht schon aufgefallen ist, verwende ich immer ein paar Ungarische Worte in meinen Berichten und schreibe die deutsche Übersetzung dazu.
Das liegt daran, dass ich seit ein paar Jahren an der VHS Ungarisch lerne. Ich finde es schön, wenn ich mich mit ein paar Worten in der Landessprache verständlich machen kann. Die Sprache eröffnet einem auch ganz andere Blickwinkel zu anderen Kulturen und sie ist auch der Schlüssel zu den Einheimischen. Besonders die Ungarn staunen und freuen sich immer wieder wie Schnitzel, wenn ein Ausländer sie in ihrer Landessprache anspricht.
Vielleicht hätten wir uns auch nicht getraut, in ein paar Ecken einzukaufen. Aber wir sind halt Individualurlauber, die gerne auf Massenourismus verzichten (können).