Freitag, 3. Mai 2024

Triest verhext.......?

 ................. ooder der mindestens zweite Versuch, die Stadt kennenzulernen

 
Tja, was soll ich sagen, äh, schreiben. Eigentlich müsste dieser Bericht schon am Samstag, den 13.12.2024 anfangen.. Bei uns in Deutschland hatten wir ein wunderbares, sonniges Aprilwochenende. Aber, wir wollten ja am Montag nach Triest fahren. Zufällig bekam ich über Google mit, dass sich das Wetter drastisch ändern sollte. Sturm mit Niederschlag 20 l /qm. Wir studierten die Wetterkarten. Und zwar ziemlich ausführlich. Ganz Europa kämmten wir durch. Baten Kachelmann um Rat. Und überlegten. Daheim bleiben war für uns keine Option. Allerdings beschlossen wir beim schlimmsten Wetter für Unterschlupf zu sorgen. Und was uns dann noch alles passierte.....
 
Montag, 15.04.2024:
Aus persönlichen Gründen sind wir diesesmal erst am Montag losgefahren. Um 10:00 beim Start regnete es bereits. Komisch,... der Wettergott war doch eigentlich anderer Meinung... Vielleicht war das ja für den Süden gedacht. Je näher wir Triest kamen, desto sonniger wurde es.
Tja und jetzt stellte uns der Indi noch hart auf die Probe. Vermutlich hakte irgendetwas mit der Elektroniksteuerung. Er zog nicht richtig und die Leuchte der Antischlupfregelung war gelb. So ein viereckiges Zeichen ebenfalls. Auch das noch!
 
 
 Zum Glück kamen wir bei langsameren Tempo ohne Zwischenfälle zum Campingplatz.
 
 
ein viereckiges Kleeblatt- ob es uns helfen wird?

Wir bekamen eine lauschige Parzelle. Für uns mal wieder riesig. Der Stadtindianer ist eben klein und wendig. Nach den üblichen Formalitäten brachten wir dem hilfsbereiten Platzwart unser Anliegen vor. Überigens spricht er neben Italienisch, Englisch auch sehr gut Deutsch. Ich zeigte ihm das Bild mit dem Fehler. Er nickte und sagte auf Deutsch: Ach, ich kenne da eine Vertragswerkstatt in Muggia. Die reparieren auch Nissan. Da rufe ich mal an und mache für Euch einen Termin aus. Gesagt, getan. Mit den notierten Fahrzeugdaten versuchte er sein Glück. Scheinbar waren gegen 17:00 noch immer alle Mitarbeiter schwer beschäftigt. Aber er sagte uns einen Rückruf zu. Mal sehen. Bis morgen. Wenn das nur gut geht. Wir müssen doch pünktlich und wohlbehalten zu Hause ankommen. In zehn Tagen hat und Deutschland wieder und damit das Hamsterrad im Griff.  
 
 
Den Abend verbrachten wir auf der Parzelle. Wirklich erwähnenswert ist hier die Ruhe!
 

 
 

 
 Man hat einen wunderbaren Blick aufs Meer und auf Triest.
 Das Personal vom Campingplatz ist sehr, sehr nett und hilfsbereit. DANKE nochmal, dass Ihr uns so toll geholfen habt!
 
Dienstag, 16.04.2024: 
Flucht! Wir tauchen! Die schon lange angekündigte Wetterfront, die wir nicht eingeladen hatten, besagte uns, lieber einen Unterschlupf in der Stadt zu suchen. Windgeschwindigkeiten von ca. 100 km/h und heftiger Starkregen sind wirklich kein Vergnügen.
 
Wasserschutz unseres Kabels

 
 Vor allem nicht mit einem Dachzelt. Um ca. 10:00 schauten wir bei der Anmeldung vorbei. Der Kollege des Platzwartes wusste schon bescheid. Ach, Ihr seid die Deutschen mit dem kleinen Nissan. Und ich bin der Dennis, stellte er sich vor. Kurz darauf rief sein Kollege die Werkstatt an und organisierte für uns den Termin. 
Danach spazierten wir nach Triest.
Auf dem Weg in die Stadt ist mir noch ein Gebäude aufgefallen. Scheinbar muss hier etwas ganz besonders geschützt werden. 
 

Häfen ziehen mich immer magisch an. Hier ein paar Eindrücke der alten und der neuen Hafenseite. 
 
 
 
 



 
 
500 Jahre stand Triest unter der Herrschaft der Habsburger. Das ist an manchen Häuserfassaden gut zu erkennen. 
 
 



 
Nach der Stadtbesichtigung gingen wir zu unserer Unterkunft. Dann bezogen wir unser süsses, gemütliches Zimmer, mit Gemeinschaftsduschen und WCs.
 

 
  Diese Duschen auf dem Gang 
machten uns  aber nix aus.  Alles da, was man braucht. Es war auch wenig los. Wir waren sehr froh, im Trockenen zu sein. Draußen ging bereits die Welt unter!
 

 
 
Mittwoch, 17.04.2024:
Sightseeing Triest die Zweite. Wir besichtigten das mittelalterliche  Schloß und die Kathedrale San Guisto. Beide sind dem Schutzpatron des Hl. Justus gewidmet. Kirche und Burg haben natürlich beide ihre eigene Geschichte. 
 
 



Auf dem Boden der erbauten Kathedrale befanden sich Bauten der Römer. Die Reste der antiken Basilika kann man neben der Burg bestaunen. 
 
 

 
Die Burg hat mehrere Bauphasen durchlaufen. In ihr hat zuerst der Stadthalter von Triest residiert. Dann wurde die Burg als Kaserne benutzt. Im zweiten Weltkrieg verbarrikatierten sich die deutschen Soldaten. Seit 1930 gehört sie der Gemeinde von Triest. Seit 1936 ist sie Museum und wird auch für kulturelle Ereignisse genutzt.
 
 

 
 
Triest präsentierte sich übrigens an diesem Tag, wie wenn es niemals und niemandem ein Wässerchen hätte trüben können. Nirgends standen große Pfützen oder lagen Äste etc. am Boden. O.k. es hatte abgekühlt. Und zwar drastisch. Nirgends waren aber große Schäden des Sturzregens zu sehen. Es wehte ein kühler Wind, bei fast wolkenlosem Himmel. 
 
 

Noch eine kleine Geschichte zum Thema Wind. Bevor ich hier alles abtippe, habe ich den Link hier mal reinkopiert. Ich hoffe, er funktioniert. 

https://www.discover-trieste.it/code/15844/Die-Legende-vom-Bora-Wind 
 
Die Bewohner von Triest sollen versucht haben, Bora wegzusperren, da sie böse Winde von sich gegeben haben soll. Leider haben sie es aber nie geschafft.
 Es ist ja auch bekannt, dass das ganze Julisch Venetien sehr oft von schlimmen Unwettern betroffen ist. Nach dem zweiten Tag Sightseeing fuhren wir diesesmal ein gutes Stück mit dem Bus zurück zum Campingplatz.
Den Stadtindianer untersuchten wir natürlich von außen überall. Aber bis auf ein paar Tannenadeln, Blütenstaub war auf der Karosserie nichts zu sehen. Zwei kleine Äste lagen irgendwo noch am Boden. Eine weitere Nacht schliefen wir noch im Dachzelt. 

Donnerstag, 18.04.2024:
Mensch, war das frisch!  Nach dem Frühstück ging es gleich mit dem Stadtindianer  nach Muggia. Uns erwartete eine riesige Werkstatt mitangeschlossen ein Autoverkauf in dem die Angestellten gschaftig telefonierten.
 
 
 Eigentlich hatten wir ja einen Termin um 10:00. Nach den Formalitäten hieß es, wir sollten um 17:00 wiederkommen. Sie hätten noch einen Kunden vor uns. Wir entgegneten, dass das gar nicht ging. Wir wohnen doch da drin. O.k. war die Antwort. Dann kommt in zwei Stunden wieder. Gesagt, fast getan. Wir waren jedoch so schlau, dass wir vor der besagten Zeit bzw. vor der Mittagspause auftauchten. Die hatten doch glatt den Stadtindianer noch kein einziges Rädchen vom Pakplatz wegbewegt. Geht erst um 17:00 und dann das Auto in zwei Tagen abholen, war die Antwort vom Service. Mit hochgerecktem Kinn sagte ich Nein. In zwei Tagen? Das geht gar nicht. Aus organisatorischen Gründen müssen wir rechtzeitig wieder in Deutschland sein. Wirklich? wurde ich baff gefragt. Ja, sagte ich. Auf einmal konnte der Mann vom Service auch Spanisch. Mit hilfe der Googleübersetzung kamen wir überein, dass der Stadtindiander am nächsten Tag um 17:00 fertig repariert ist. Denn die Reparatur müsse sein, so der Angestellte der Werkstatt. Sonst kämen wir maximal zehn Kilometer. Die Macina wäre kaputt. Das wäre nix gutt. Wir bekamen noch zwei Bustickets für die Hin- und Rückfahrt geschenkt. Wir übernachteten, wohl oder übel im Hotel. Etwas k.o in der vorübergehenden Bleibe mit Rucksack und einer Tasche Klamotten ruhten wir uns erstmal aus. Danach erkundeten wir die östlichste und letzte Stadt vor der italienischen Grenze. 
 
 
Am Abend chillten wir an der Bar des Hotels. Mit Blick  auf den schon langsam leuchtenden Containerhafen von Triest.
Mit einem cin cin prosteten uns die Hotelangestellten zu. Sie drückten uns alle Daumen für die Reparatur des Stadtindianers. Im italineischen Fernsehen konnte ich noch die dargestellten Wetterkapriolen mitansehen. Na, mal sehen, wie unsere Reise weitergehen wird.
 
 



Freitag, 19.04.2024:
Den Vormittag faulenzten wir nach dem Frühstück auf dem Zimmer. Die nette Dame an der Rezeption gab uns noch ein paar Tips für Muggia. Wir entschieden uns, auf den Spuren der Antiken Stadt zu wandeln. Natürlich gut bepackt quälten wir uns den steilen Berg hinauf. Mit einer tollen Aussicht wurden wir belohnt.
 

 
 
 Bei Sonnenschein haben wir die Wurzeln dieser alten Stadt bestaunt.
 
 
 
 

 
 
 In jedem Dorf gibt es natürlich auch eine Kirche, die man im selbigen stehen lässt.
 
Wer ist denn das?

 
 



 
 Auf dem Rückweg kamen wir auch noch bei einer kleinen Kapelle vorbei. 
 




Nun wurde es Zeit. Wir wanderten zur modernen Stadt zurück. Per Bus fuhren wir zurück zur Werkstatt. Google, Bus und Busfahrer waren zunächst der Meinung, dass  wir schon da seien. Da war wohl noch eine Bonusstrecke includiert. Dann ging es also nochmal durchs wunderschöne Industriegebiet - Triest. Aber das Autohaus fanden wir auf Anhieb. Der Stadtindianer stand schon wieder auf dem Parkplatz. Das war ja schon mal ein gutes Zeichen. Und er war wohl auch schon fertig. Und- es war halb fünf. Gute Nachrichten. Der Stadtindianer ist fertig. Eine Einspritzpumpe hätte wohl beinahe dem Motor den  Garaus gemacht. La Macina läuft wieder. Na Gott sei Dank.  Nun ja, dass der Indi nicht so leise schnurrt, wie ein Ferrari, ist auch klar. Er ist ja schließlich kein Rennwagen.  Aber wir werden unsere Heimatwerkstatt beim nächsten Termin auf jeden Fall auf die Reparatur hinweisen. Alles in Allem sagen wir uns: Glück gehabt! Es hätte ganz anders kommen können. Und schon mal Danke an die italienische Werkstatt in Muggia. Autonord Fioretto.
Dofes Wetter! Sonnenschein, aber kalt. Schweren Herzens entschlossen wir uns für eine Festunterkunft. Für drei Tage fuhren wir nach Piran. Die Adresse haben wir auf Anhieb gefunden. Aaber,.... die letzten 100 Meter... 
Waas, da runterfahren?
 

 
 Na, die Strecke sollten wir erstmal zu Fuß untersuchen. Und ja, gut, dass wir auch schon Einiges an Gepäck dabei hatten. Es ging steil bergab. 
 

 
 Am Ende der Baustelle versperrte dann ein Bagger endgültig den Weg. 
 

 
Ich glaube... so an einen festgeglaubten Parkplatz direkt an Ort und Stelle hätte uns in Schwulitäten gebracht. Denn das hübsche Appartman lag im verwinkelten, engen Sackgassengebiet Pirans. Von Außen.. Pfui!
 
 
 Innen Huii! Hübsch!
 


 Mit einem PKW war  kein Durchkommen möglich. Nur durch Emailkontakt bekamen wir die Parkmöglichkeit zugewiesen. Wir packten den Rest um und trugen alles in die Wohnung. Danach spazierten wir durch die wunderschöne Stadt. 
 
 
 
 

 
Samstag, 20.04.2024:
Am Vormittag mischen wir uns unters Volk. 2024 findet das 20. Salinenfestival um den Georgstag herum statt. Er ist der Schutzpatron Pirans. Der Legende nach soll er die Stadt vor einem verheerenden Sturm bewahrt haben. Gefeiert wird an mehreren Tagen. Es finden verschiedene Darbietungen statt. Natürlich darf die Kulinarik auch nicht fehlen. 
 
 

 
In unserer Ferienwohnung sind mir ein paar Gegenstände aus Strandgut gefertigt, aufgefallen.
 

 
 
 
Also, irgendwie ist Piran auch die Stadt der Künstler. 
 

Das Muschelmuseum schauten wir uns dann auch noch an. 
Gegenüber unserer Bleibe ist auch eine kleine, hübsche Bar. Wir sind mitten in der Stadt. Alles fußläufig zu erreichen. Nachts ist es aber ruhig. 


Sonntag, 21.04.2024:
Gegen elf spazieren wir über den sonnigen Marktplatz zur Verteidigungsmauer  hinauf. Bei kühlem Wind und fast wolkenlosem Himmel genießen wir die Aussicht. Lifemusik bekommen wir gratis. Der Hl. Georg kann nicht oft genug geert werden. 
 
 


 
 
Danach laufen wir nach Portoroz. Portoroz selbst hat uns gar nicht gefallen. Das ist eine typische Touristenstadt mit Feiermeile am Hafen. Protzige Hotels und einem Casino auf dem Berg.
 
 
 
 
 
 Und reihenweise Strandbars mit Souveniershops auf der Meeresseite. 
 
 
 
Allerdings hatte diese Stadt auch ein paar nette I-Catcher für uns im Gepäck. 
 
 

 

 

U.a. auch den Skulpturenpark mit kostenlosem Eintritt. 



 




 
 Die  Gäste des Campingplatzes von Pororoz haben diesen auf google ziemlich verrissen. Zufällig waren wir in der Nähe.  Das mussten wir uns vor Ort ansehen. Ein WC brauchte ich sowieso. 

An positiven Dingen ist uns aufgefallen:
Die sanitären Anlagen sind sauber. Vielleicht etwas in die Jahre gekommen. Hätte uns aber nicht gestört.
Das Personal an der Rezeption ist sehr nett, spricht Englisch. Wir haben, obwohl wir eigentlich nur Zaungäste waren, eine Karte vom Campingplatz bekommen. 
 

 
Die Parzellen sind sehr groß, schattig, mit hohen Bäumen 


Es gibt einen Supermarkt und eine Strandbar auf dem Platz. 

Ein bißchen was konnten wir auch bemängeln:
Der Platz liegt etwas abgelegen. Man muss erstmal einen Fußmarsch zurücklegen um in die Stadt zu kommen. 
Der Platz ist für Alle sehr leicht zugänglich, also auch für Nichtzahlende. Mit dem Rad, Mofa oder zu Fuß kein Problem, durchzukommen.
In Portoroz (ca. 2 km Entfernung) gibt es direkt an der Hafenpromenade eine Disco. Sehr gut möglich, dass man den Krach bis zum Campingplatz hört.

Weiter gings zu Fuß am Meer entlang. Oben am Berg hatten wir eine tolle Sicht auf die Salinen. 



Montag, 22.04.2024:
Heute ging es schon wieder ein Stückchen zurück. Doch vorher schauten wir uns noch die Salzsalinen in Secovje an.
 




 
 Danach fuhren wir nach Koper zu unserem letzten Quartier in Slowenien. Diese Stadt hat uns nicht so besonders gut gefallen. Na ja, wir waren auch ein bißchen von Piran verwöhnt.
 
 
 Aber irgendwie schien es, als ob alle Geschäfte um 17:00 die Bordsteinkanten hochgeklappt hätten..... 
 

 
 
Nach dem Abendessen ging es zurück ins Hotel. Gerade noch rechtzeitig vor dem starken Regenguß ins Trockene gekommen. 

am Containerhafen Koper





Dienstag, 23.04.2024:
Auf Grund der Wetterkapriolen entschieden wir uns, die Heimfahrt auf zwei Tage zu verteilen. Regen, Wind, Schneeregen, Graupelschauer. Wir ließen uns Zeit. Dank Asfinag waren die Straßen frei und gut befahrbar.
 
 

Bild links: Ja, ist denn schon Weihnachten? 
Bild rechts: Der berühmt, berüchtigte Karawankentunnel. 
Schon mancher hatte die Idee, noch im Mai mit Winterreifen hindurchzufahren. Vielleicht ist die Sorge nicht ganz unberechtigt. Wir hatten aber freie Fahrt. 
 
 
 Wir waren sogar etwas zu früh in Salzburg. Deswegen schauten wir uns noch die Festung Hohenwerfen und deren Falknerei an.
 
 
 
 


 
 

 
 
 Diese mittelalterliche Burg diente schon oft als Filmkulisse. U.a. wurden an diesem Ort Frankensteins Tante und Agenten sterben einsam gedreht. 
 

Mittwoch, 24.04.2024:
Unsere Gebete für gutes Fahrtwetter wurden wohl erhört. In den höheren Lagen sahen wir bei der Heimfahrt Schnee. Nur am Vormittag regnete es bei der Abfahrt. Ansonsten kamen wir sicher und trockenen Fußes nach Hause. Bei Ankunft schien sogar die Sonne.