Freitag, 1. Oktober 2021

 Unsere zweite Ungarnreise mit dem Stadtindianer

 

Camping ist unterwegs sein. Wenn wir mit dem Stadtindianer auf Reisen gehen, dann gibt es nicht immer ein definiertes Ziel, eher kleine Zwischenziele. Meist fahren wir einen Kreis, mit einem gemeinsamen Anfangs- und Endpunkt. In Ungarn haben wir sozusagen fast unser zweites zu Hause. Sobald wir Mosonmagyarovàr erreicht haben, sind wir erstmal "dahoam".  

Diesesmal sind wir gegen 21.30 am Abend angekommen. Einchecken kein Problem. Mit sehr herzlichem Empfang. 

Eigentlich wollten wir gleich noch so richtig ungarisch zu Abend essen. Hmm... wir seien da wohl ein wenig spät dran, meinte der Herr an der Rezeption. Aaber, wenn wir uns beeilen würden, für eine ungarische Fischsuppe sollten wir gleich ins Restaurant gehen. Das machten wir dann auch sofort und haben einfach lieb gefragt. Und folgendes Leckeres bekommen!

Das erös piszta gehört bei vielen ungarischen Gerichten einfach dazu. So auch zur Fischsuppe. 



 Unser Transitplatz

die Moson


Bei morgendlichen Sonnenschein ging es diesesmal an das Südufer des Balaton, nach Santos. Beim Campingplatz mirabellacamping ließen wir für eine Woche die Seele baumeln und von der ungarischen Wärme verwöhnen. 





 

 Einen kleinen Ausflug haben wir dann doch unternommen. Das viele Faulenzen wäre uns auf Dauer langweilig geworden. 


Ganz in der Nähe bei Balatonboglàr an der Autobahn gelegen befindet sich das sog. Republic of Bugaszeg. Ein Mann namens Lajos kam eines Tages auf die Idee, aus vielen einzelnen Ziegeln etwas zu bauen.

 Mittlerweile sind schon mehrere Gebäude entstanden. Das ist schon glamourös!

 

 


 


 

Lajos hat nicht nur Steine gesammelt, sondern im Laufe der Zeit auch unterschiedliche Gegenstände. Viele davon gehören zu Ungarn und stellen die Historie des Landes sehr gut dar. Diese kann man im Inneren des Hauptgebäudes, aber auch im Garten anschauen. 

Anfangs wusste ich nicht, was es denn mit der Republic of Bugaszeg auf sich hat. Mangels Sprachkenntnissen konnte ich auch nichts Näheres in Erfahrung bringen. Das Ganze ließ mir jedoch keine Ruhe. Bis ich zu Hause auf youtube mehrere Links zum Thema "Republic of Bugaszeg" fand. Viele der Videos sind zwar auf Ungarisch. Jedoch gibt es auch einen auf Deutsch, den ich mir anschaute. Das ließ mich natürlich um Einiges schlauer werden.

Um die Mittagszeit verließen wir diese tolle Ausstellung und suchten einen Supermarkt auf. Zufälligerweise stand ganz in der Nähe ein sog. "Buffe". Das ist im Deutschen so etwas wie ein Schnellimbiss. Bei diesen Buffets kann man mitunter gut und günstig essen. Die Angebote reichen vom Baumkuchen bis zum Langos, Hambi (Hamburger), Gulaschsuppe oder auch Zigeunerschnitzel. 

Dieses Buffe verkaufte u.a. Langos. Und zwar sehr Leckere! 

 

Nach so einem opulenten Essen brauchten wir unbedingt einen Verdauungspaziergang! Wir wanderten zur Szent Donàt Kapelle.
 



Von dort aus hatten wir einen herrlichen Ausblick auf den Balaton

 


Nach diesen sonnigen Tagen ging es dann auch schon weiter nach Tiszafüred, das direkt am Theisssee liegt. Dieters Camping bei Csilla Henrichs war unser Ziel. Dieser ist u.a. unserer Lieblingscampingplatz in Ungarn, den wir schon mehrmals besucht haben.

Das hat einfach mehrere Gründe. Wir fühlen uns auf diesem Platz sauwohl. Dort gibt es immer nette Leute, mit denen man ratschen kann. Die Cheffin ist eine unheimlich nette Frau. Seit kurzem hat sie einen Campertreff eingerichtet. Dort kann man, meist am Abend zusammenkommen, etwas trinken und miteinander ins Gespräch kommen. 

 

Uuund, es gibt da eine recht kuschlige, warme und komplett ausgestattete Küche. Die Ausstattung hat den Charme der 80iger. 








Wobei,.... so ein bisschen Abwechslung im Campingleben benötigten wir dann doch. Wir machten eine sehr schöne und interessannte Bötchenfahrt auf der Theiss.

 






 Natürlich interessierte uns das kleine Städtchen Tiszafüred. Wie es sich wohl verändert haben mag, im Laufe der Zeit? Die letzten zwei Jahre waren wohl auch nicht einfach für die Stadt und deren Einwohner. 

Na dann,.. lasst uns doch mal sehen:

Der Marktpatz hat ein total neues Gewand bekommen.


 

Und der Springbrunnen ist auch neu.

 

Nach Sonnenschein kommt Regen, kommt Wind. Es wird bzw. wurde kühler. Diese Zeit nutzten wir zu einem Besuch des Lake Tisza Ökozentrums in Poroszlò. Eine Besonderheit dieses Zentrums ist, dass es das größte Fischaquarium Ungarns besitzt. Sehr sehenswert. 


 


 

So. Nach Sightseeing  und Faulenzen waren wir für ein neues Ziel motiviert. Unser nächstes Ziel hieß Matrafüred. Nomen est omen. Dieses Örtchen liegt fast am Fuße des Matragebirges. 

Nun ja, wenn man ein Ziel vor Augen hat, dann legt man vorher die Navigation dorthin vorher auch fest. Die technische Ausstattung hatten wir auch dazu..... 

Die schönsten Steinchen findet man meist am Wegesrand und per Zufall.

 

 

Bei solchen Unternehmungen muss man auch mal mit Umwegen rechnen ;-) Bei der Hälfte des Zieles erreichte uns eine Sperrung, mitten im Matragebirge, natürlich auf Ungarisch. O.k. dann nahmen wir lieber in Kauf, dass wir eine unfreiwillige Rundtour gemacht haben. 

 

Auf unserem Weg fuhren wir durch Szurdokpüspöki. Ein Dorf mit Zungenbrecher. Zunächst wurden wir von einem beschrankten Bahnübergang mit Haltepunkt (würde man in Deutschland sagen) aufgehalten. Der Zug fuhr gerade durch. Dann hörte ich ein altmodisches Telefon klingeln. Ein Bahnwärter kam aus einem kleinen Häuschen. Wir staunten nicht schlecht, der drehte doch tatsächlich an einer handbetriebenen Kurbel und die Schranke öffnete sich. Die Autos durften hindurchfahren. Das war ein Erlebnis! Soetwas hatte ich seit meiner Kindheit nirgendwo mehr gesehen. 

Die Mittagszeit war schon etwas fortegschritten. Unsere Mägen machten das deutlich. Zufälligerweise fanden wir im gleichnamigen Örtchen eine tolle Panzio (Hotel mit Gastronomiebetrieb). Diese bot sehr gutes ungarisches Essen an. U.a. auch Gerichte vom Graurind und Wollschwein. Beides alte, ungarische Viehrassen, die wieder gezüchtet werden.  

 



Gegen Nachmittag erreichten wir den Campingplatz Matra Camping and Hotel Sàstò. 

 


 

Ein wunderschöner Campingplatz mit natürlicher Anlage, wo man am Abend zwar die Nähe der Straße hört, aber auch am frühen morgen den röhrenden Hirsch und am Abend den Specht klopfen hören kann. 

 


 

U.a. ausgestattet mit einer Küche incl. Spül- und Kochgelegenheit, in der man sich am Abend auch reinsetzten kann, wenn es zu kühl draußen wird. 


In der Hochsaison führt der Campingplatz auch themenbasierte Koch- und Grillsaisons durch.

 


 Es ist auch möglich, sich an der Rezeption Holz zu ordern und am Abend ein Feuerchen zu machen. 

 


Kleine und größere Wanderungen bieten sich in dieser Gegend selbstverständlich auch an. An der Rezeption (Eingang) des Campingplatzes erhält man diverses Kartenmaterial dafür. 

Unser erstes Ziel war der Ort Matrahaza. 

 

 

 Der Weg führte über Stock und Stein

 


 

 durch Wald und Feld, vorbei an einer Kurklinik. 



Neben der Wanderung nach Matrahaza kann man auch zum höchsten Punkt Ungarns wandern. Es ist möglich, den Weg direkt vom Campingplatz aus zu nehmen, oder sich mit dem Bus nach Matrahaza fahren zu lassen. Die einfache Fahrt kostet pro Person umgerechnet ca. 80 Cent. 



 

Jetzt wurde es immer kühler in Ungarn. Der Herbst kündigte sich in großen Schritten in Ungarn an. Unser letzter Campingplatz in Ungarn war Papà. Er ist sehr modern und wurde mit 5 Sternen ausgezeichnet. In unmittelbarer Nachbarschaft gibt es ein Thermalbad. Der Eintrittspreis ist in der Platzmiete includiert.


 


Wer Kultur- und Schloßliebhaber ist, sollte sich unbedingt das Schloß Esterhazy anschauen. 

 
 



 

Wer sich das Museum der Blaufärber noch ansehen möchte, kann auch im Schloß Esterhazy ein Kombiticket erwerben. 


Tjaaa,... unser Kreis schließt sich langsam. Wir verließen Ungarn und fahren nach Podersdorf. Ach übrigens, der österreichische Grenzer war so klein, dass wir ihn beinahe übersehen hätten. ;-) *ggg* Also aufpassen, bei kleinen Grenzübergängen. 

Strandcamping Podersdorf am See wurde uns vielfach empfohlen, so dass wir einen Abstecher dorthin wagten. 




Angenehmes Herbstwetter motivierte uns für einen weiteren Zwischenstop in Österreich. Wir fuhren in das schöne Städtchen Salzburg. 



Beim Campingplatz Schloss Aigen ließen wir den Urlaub ausklingen. Vielleicht werden wir in naher Zukunft das Salzkammergut wieder aufsuchen. Der Campingplatz liegt vor den Toren der Stadt. Gleichzeitig kann man aber auch direkt von dort losstarten, um in die Berge zu wandern. Neben Strom, Wasser, Abwasserentsorgung gibt es auch ein kleines Restaurant, wo man zu moderaten Preisen Frühstücken und Essen kann.