Samstag, 17. Oktober 2020

 Freiburg, die deutsche Toskana

Nun ja, dieses Jahr war es für uns etwas schwierig so richtig mit dem Stadtindianer auf Abenteutertour zu gehen. Deswegen überlegten wir uns etwas Besonders. Ein Urlaub in einem Weinfaß sollte es sein. Kurz und gut, wir durchforsteten das Internet und riefen diverse Campingplätze an. Leider war kurzfristig, also zwei Wochen vorher nichts mehr zu kriegen. 
Spontan fiel uns der Campingplatz in Freiburg ein. Vor etwa 10 Jahren waren wir dort mit dem Zelt unterwegs. Freiburg hatte uns damals weniger lieb. Denn zur schönsten Jahreszeit, im Juni hatten wir schier zwei Wochen Dauerregen.
 
 Aber, die Familie Busse hatten wir in noch guter Erinnerung. Da schauten wir doch gleich auf der hompage: wwwhttp://camping-freiburg.com nach. 
Der Campingplatz hatte sich gemausert. 
 
Die Parzellen, auf denen die Wohnmobile stehen, sind mittlerweile gekiest und die Hecken sehr sorgsam zurechtgeschnitten. Die Seniorchefin, die ich zufällig getroffen habe und mit der ich mich etwas unterhalten habe, kümmert sich liebevoll um die Pflanzen, die auf dem Campingplatz wachsen. Mittlerweile ist sie 96 Jahre, geistig voll da und körperlich fit. Wahnsinn! Ich habe sehr gestaunt!

Wir haben sogar ein kleines Wohnfäßchen, ein sog. Wohnpod, die den Hobbithöhlen nachempfunden sind, bekommen.
 




 
 Es ist sinnvoll, in der kühleren Jahreszeit nach einem portablen Heizlüfter an der Rezeption zu fragen. Denn die Nächte können empfindlich kühl sein. 
 
 
 
Wir hatten geplant, die Küche des "Indi" direkt an unserem Platz mitzuverwenden. Leider mussten wir das Fahrzeug auf einem vorgesehenem Parkplatz direkt an der Anlage parken. Somit packten wir alle notwendigen Sachen (incl. portable Toilette!) und stellten alles in den Wohnpod. 
 
Allerdings hat uns eine ziemich komplett eingerichtete Gemeinschaftsküche des Campingplatzes wieder milde gestimmt. 



Damals stand noch ein kleiner Elektroherd an dieser Stelle und man hat Kleingeld benötigt, um diesen zu verwenden. Jetzt ist daraus ein kostenloser portabler Induktionsherd geworden. 
Bei schlechtem und kühlem Wetter gab es auch die Möglichkeit sich in diesem Raum aufzuhalten. Coronatauglich: Mit gekipptem Fenster und nicht mehr als zwei Familien. 
 
 
Am nächsten Tag ging es zu Fuß nach Freiburg, in die Toskana Deutschlands. 

An der Vegetation lässt sich erahnen, dass das Klima in Freiburg einfach etwas milder, ja schon fast mediteran ist. 
 

Diesesmal hatte uns die Stadt doch wirlich lieb und wir wurden von der Sonne begrüßt.
 
 
Das Städtchen Breisach liegt am Tuniberg und dennoch hatte ich eher das Gefühl, in Italien zu sein.

 



 
 
 Überall stehen Olivenbäume in ehemaligen Weinfässern oder es wachsen sogar Bananenbäume in den Gärten. 

 
 
 
Am Kaiserstuhl  gibt es auch ein recht bekanntes Städtchen, namens Bötzingen. Die Meisten wie wir auch, kennen es wohl auf Grund des guten Weines. O.k. dachten wir, dann ist es auch bestimmt recht sehenswert. Na ja...... 
Unsere Devise ist es meistens, in einer unbekannten Gegend zuerst das Touristeninformationsbüro aufzusuchen. Leider entpuppte sich dies als ein kleines, überdachtes Regal am Bahnhof, indem genau eine Broschüre mit dem Weinpfad des Ortes zu bekommen war. Das kann doch nicht alles sein, dachten wir uns und suchten die Gemeinde dieses kleinen, verschlafenen Nestes. 
 

Neben dieser Glastüre fand ich eine Klingel an der ich auch läutete. Warten,.... Leider zeigte sich niemand. 
 Zutritt nur nach Terminvereinbarung! Argh! Und die Telefonnummer war für Menschen zur Einbürgerung gedacht. Wo soll man sich denn da als hochinteressierter, erholungsbedürftiger Tourist denn da hinwenden? Als ich etwas verärgert diese beiden Bilder knipste, öffnete sich auf einmal ein Fenster. 
Ein Herr fragte uns ganz freundlich, ob er denn helfen könne. Ich erklärte ihm unser Anliegen und dass wir hier ein bisschen wandern wollten. Daraufhin öffnete er die Türe und geleitete mich ins Büro. Von seinem Kollegen bekam ich dann noch ganz viele Tipps, was wir so alles in der näheren Umgebung unternehmen könnten und wo man am besten essen kann. Ach ja, und den Stadtindianer durften wir auch auf dem Gemeindeparkplatz stehen lasssen. Das hätten wir uns sonst gar nicht getraut. 
 
Auf einer Wanderung in der näheren Umgebung zu einem Aussichtsturm eröffneten sich für uns wundervolle Ausblicke
 



 
Weinanbau in Bötzingen








An diesem Tag fuhren wir noch ein kleines Stückchen weiter, nach Vogtsburg. 




 
 
Na, wo ist das denn? Werden sich manche bei diesen Bildern fragen. Nein, nicht am Mittelmeer, sondern in Endingen, Landkreis Emmendingen, in Baden-Württemberg.


 
Am letzten Tag ging es mit der Seilbahn auf den Berg Schau ins Land, der unmittelbar vor Freiburg liegt.  



Der Berg macht seinem Namen alle Ehre, denn man kann von seinem Gipfel nicht nur sehr weit ins Land reinschauen. Von dort aus sieht man sogar bis in die Alpen und die Vogesen.



Auch wenn wir dieses Jahr nicht ins Ausland gefahren sind, so waren die neun Tage wohnen im Pod beim Möslepark der Familie Busse sehr erholsam. In einer Campingzeitung habe ich viele weitere Kleinodien in Deutschland gefunden, die alle noch entdeckt werden wollen. Ich hoffe allerdings, dass bald wieder Normalität einkehren wird und wir alle wieder frei und unbeschwert reisen können.