Samstag, 27. Juli 2019

Unsere erste Rumänienreise mit dem Stadtindianer

Die Reise nach Rumänien: Ein erstes Hineinschnuppern 


Diesesmal sollte es nach Rumänien, Siebenbürgen gehen. Es war schon lange mein Wunsch, die Karpaten zu besuchen, tiefe, dunkle Wälder zu entdecken und mit der vielgepriesenen Gastfreundschaft der Einheimischen Bekanntschaft zu machen.

Vorher im Netz nach Campingplätzen recherchieren, Kartenmaterial kaufen und in Etappen fahren. So hatten wir das geplant.
Nun ja, manches kommt halt meistens anders, als man plant.
Aber, der Reihe nach...

An einem Freitag, Mitte Juni war es schließlich soweit. Unser Womo war schnell gepackt, alles Wichtige gut verstaut. Dann konnte es ja losgehen....
Leider konnten wir aus beruflichen Gründen erst am Nachmittag losfahren. Und das auch noch bei brütender Hitze.


Vorab schon einmal schöne Grüße an die Stadt Augsburg:

"Müsst Ihr eigentlich immer in der schönsten Zeit des Jahres die Innenstadt mit Baustellen vollkleckern?"

Für uns war das schonmal ein erster Stress bei der Abfahrt....

Danach verlief aber alles glatt und wir haben bei Dunkelheit unser erstes Zwischenziel:
Mosonmagyarovar in Ungarn erreicht. Es war schon dunkel und gegen 22.00 am Abend.





Das Restaurant hatte noch bis 23.00 geöffnet, so dass wir auch noch was Leckeres zu essen bekommen haben.







Gut gesättigt gingen wir danach schlafen.

Unser nächster Campingplatz war http://routeroemenie.nl/ in Arad

Der Platzwart ist sehr nett und hat uns sehr viel über Rumänien und die rumänische Lebensart erzählt. Diese ist einfach "mediteran" - Und das hat er auch selbst zum Besten gegeben. Als Urlauber kann man dabei auch entschleunigen - wenn man sich darauf einlässt.



In einem nahegelegenem Weinkontor haben wir sehr guten, aber auch exklusiven Wein probiert. Das Kontor war gut besucht und es waren auch einige Reisegruppen dort. Die Verkäufer waren sehr nett und wir wurden gut beraten. 
 




  Erster Radlausflug in Rumänien, in die nähere Umgebung von Minis.

Badestrand, in der Nähe von Minis. Hier treffen sich die Einheimischen, jung und alt, zum feiern und relaxen. Wir schauten dem jungen Volk ein wenig zu. Es war noch am Vormittag und viele waren noch damit beschäftigt, ihre Stände aufzubauen und die Restaurants aufzuschließen.


Fahrrad fahren kann man in Rumänien durchaus, auch wenn man auf der Straße von den motorisierten Vierradfahrern nicht gerne gesehen ist. Radwege gibt es auch sehr, sehr wenige.





Unser nächstes Ziel war Cluj-napoca. Auf dem Weg dorthin besuchten wir noch die sehr attraktive  Bärenhöhle.

 

 Sie heisst deswegen so, da wohl früher dort Bären gelebt haben. Ein versteinertes Skelett davon ist in der Mitte der Höhle zu sehen.



Dieser Ort lebt von seiner Touristenatraktion. Dieser ist viel besucht. Deswegen gibt es auch einen großen Parkplatz. Das Parken muss man bezahlen.
Allerdings bekommt man auch als kleines Dankeschön einen recht hübschen Magneten geschenkt:







Dann fuhren wir weiter zum https://campingcolina.ro/ Camping Colina. Dieser Campingplatz liegt vor den Toren der Stadt Cluj-napoca und war daher für uns ideal.




Die sanitären Anlagen des Campingplatzes: 




Eine Art offene Halle die gleichzeitig Anmeldung, Spielplatz und Relexplatz gewesen ist, fanden wir hier vor. 



Auch auf diesem Campingplatz waren die Betreiber unheimlich nett und wir durften die so viel gepriesene Gastfreundschaft der Einheimischen erfahren. Für unsere Getränke bekamen wir bei schweißtreibenden Temperaturen über 34 Grad einen improvisierten Sektcooler mit Eiswürfel bereitgestellt. 



 So etwas hatte ich schon einmal in Deutschland gesehen: Ein Foodtruck! Klasse, dachte ich, den sollten wir unbeding mal ausprobieren.



 Der Koch dieses Foodtrucks stellte mich auf eine unheimlich harte Geduldsprobe. Geschlagene 40 Minuten mussten wir auf unser Essen warten. Dabei knurrte mich doch schon soo sehr der Magen. Hunger!!!

 Das Fleisch wurde und war sehr langsam und liebevoll gegrillt. Typischer konnte ein rumänisches essen nicht sein.. Lecker wars!!




 Auf gehts zur Stadbesichtigung!

















Nochmals lecker in Cluj-napoca gespeist.

Eine transilvanische Schlachtplatte, mit allerlei rumänischen Köstlichkeiten:




Als nächstes fuhren wir zum Campingplatz in Sovata



 Grillen konnten wir auf diesem Platz dieses mal auch. Ich fand den Grillplatz äußerst luxuriös. Es war ein kleines Rondell, mit Tisch und Bänken, ein großer Grillrost. Ja, sogar Grillbesteck hatte der Platzwart bereitgestellt.




Sovata selbst fanden wir jetzt nicht allzu sehenswert. Es gleicht eher einem Touristenstädtchen. 





Die Straßen in Rumänien sind nicht überall katastrophal.
Man muss differenzieren:
Wo es noch einige Städte und Dörfer gibt, sind die Straßen in Ordnung. Je weiter weg man sich von der "Zivilisation" bewegt, desto schlechter werden sie.
Auch kann es mal passieren, dass die letzten 50 Meter zu einem Campingplatz nicht asphaltiert ist, oder auch große Steine auf den Wegen liegen. Manchmal muss man auch Schlaglöcher vorsichtig umfahren. 





Die Kirche in Corond. Sie diente uns als Wegweiser. Denn in Corond wollte ich den Erschaffer der so tollen Pilzgegenstände, die ich zufällig auf einem youtubefilm gesehen hatte besuchen.




 Die Einheimischen waren sehr hilfsbereit. Eine junge Dame versuchte sogar, den Karoly, den Erschaffer des Kunstwerkes anzurufen. Leider ohne Erfolg. Schließlich kaufte ich einen kleinen Tischläufer, den der Künstler aus Zunderschwämmen herstellt.








In dieser Gegend lag auch ein berühmtes Salzbergwerk, das heute als Kur- und Freizeitpark genutzt wird. Es ist das kleine, auch tourististische Städtchen in der Nähe heisst Praid.

Mit dem Bus wurden wir direkt hinein in den Schlund der Höhle gefahren. Danach hieß es aussteigen und ersteinmal die gute, kühle Luft genießen.

 

 Auch Aerobictraining kann man hier machen.


Für die stille Andacht wurde auch gedacht. Es gibt sogar eine kleine Kapelle.





Nach zwei Tagen Aufenthalt in Sovata und Praid  ging es dann auch schon weiter in Richtung Sibiu, zu Deutsch: Hermannstadt. Doch zuvor machten wir noch in Schäßburg halt, um die berühmte Kirchenburg zu besuchen. 





Nach dem Besuch von Schäßburg ging es dann endlich nach Hermannstadt zum ANANASCamping. Von diesem Campingplatz hatte ich schon allerhand Gutes im Internet gehört.....

 Im Prinzip, eine recht schöne Anlage. Leider haben uns streunende Hunde den Aufenthalt etwas vermiest. Sie waren für unsere Begriffe etwas zu zutraulich.
 Als wir unseren Abfallbeutel versehentlicherweise unbeaufsichtigt auf unserem Platz liegen gelassen hatten, waren die Hunde schneller. Sie zerbissen den ganzen Abfall. Wir erkundigten uns beim Platzwart. Er meinte nur, das sei wohl ganz normal, dass ein Hund eine Abfalltüte anknabbern würde. Da könne man nichts dagegen machen.
 Ein drohendes Gewitter kann in Rumänien, besonders in den Bergen sehr schnell aufziehen. Meist regnet es wie aus Eimern. Allerdings ist es meist genauso schnell vorbei und die Luft danach ist total angenehm kühl.
 Bei so etwas kann man sich blos noch schnell in die Küche retten.

Ausflug nach Hermannstadt. 
 Auf dem Marktplatz
 Die Lügenbrücke


 Die Kathedrale von Hermannstadt

 

Vor Hermannstadt gibt es ein Freiluftmuseum zu besichtigen, das viele Einheimische auch als Spaziergangsgebiet nützen.





 Diese asiatisch aussehenden Skulpturen werden im Dunkeln komplett beleuchtet. Was sie bedeuten sollten und warum sie ausgerechnet hier in diesem Museum so zahlreich ausgestellt wurden, konnten wir nicht in Erfahrung bringen.



Unser Campingplatz in Timisoara. Zu Deutsch: Temeswar. 




 Stadtbesichtigung in Temeswar.










Unsere letze Fahrt ging dann auch schon nach Oradea. Das Suchen, Finden und Anfahren des Campingplatzes war auch das letzte mal sehr spannend. Das letzte Stück war ein wenig steil und die Straßen sehr schmal. Ein Glück, dass wir so ein kleines, wendiges Gefährt haben.




Da ist er auch schon. Der Campingplatz in Oradea: Camping Robinson Country Club


Ein kleines Swimmingpool mit erfrischendem Wasser hat er auch dabei. Ein bisschen schwimmen kann man auch darin, da er zur Mitte hin etwas tiefer wird. Für uns war das bei den heissen Temperaturen eine Wohltat. 




Auf diesem Campingplatz hätten wir sogar etwas Frisches, ganz typisch Rumänisches, Selbstgekochtes zu essen bekommen. Unser Campingnachbar hat es sich gegönnt und wir haben dafür ein Photo gemacht. Allerdings musste sich der nette Holländer auch etwas in Geduld üben. Er wartete etwa 45 Minuten  auf das Essen. 

Wir probierten dafür den selbst gekelterten Wein aus hauseigenen Trauben. Ich kann nur sagen: Man sollte ihn testen!
Und: Entweder man schätzt ihn, so wie wir, oder man mag ihn einfach nicht. Wir haben den sogar so geschätzt, dass wir uns noch zwei Liter mitgenommen haben. Abgefüllt bekamen wir den in einer original ungarischen Wasserflasche. 

Tja, und das ist er! Adam! Der Platzwart, Kelterer des Weins und vielleicht auch Koch, des herrlichen Abendessens. Zusammen mit dem Holländer und Adam saßen wir an diesem Abend noch lange zusammen beim Ratschen. Zu diesem Campingplatz werden wir bestimmt wieder vorbeikommen.



Ein kleines Resumee zu Rumänien und ein paar Worte zu ihren Minderheiten

Wir haben Rumänien als friedliches Land mit netten Menschen und deren herzliche Gastfreundschaft kennengelernt. Jedes Land hat auch seine Minderheiten. So auch in Rumänien. Neben Ungarn und Deutschen gibt es auch die Roma und Sinti. Diese leben meistens an den Landesgrenzen. Unser erster Halt in Rumänien war Arad, direkt hinter der ungarischen Grenze. 

Das kleine Dörfchen Covasant erkundeten wir gleich in den ersten Tagen unserer Rumänienreise


 

Wir wussten über die Besonderheit dieses Dorfes gar nichts und haben es mit seinen imposanten Bauten nur durch Zufall entdeckt. Ich habe mich schon seit einiger Zeit mit der Lebensweise dieser Minderheit beschäftigt und auch woher sie kommen. Deswegen war mir auch auf Grund der für manche Menschen eigenartigen, fremden Bauweise sofort  klar, wer hier wohl wohnen könnte.

Ich lese immer wieder, dass die Sinti und Roma in bitterer Armut leben und fremden Menschen, insbesondere den reichen Westländern eher feindlich gesinnt sind. Ich muss sagen, das kann ich so nicht bestätigen. Wir wurden zwar von niemandem angesprochen, aber angefeindet hat uns auch keiner. Manche haben uns ein wenig neugierig angeschaut.


 

Einige Jahre später habe ich von Arbeitskollegen erfahren, dass wie ich oben schon erwähnt habe, diejenigen, die im Weinkontor arbeiten, wohl auch ein Zuhause in Covasant haben. Also Roma bzw. Sinti sind.

Wer auch immer die Gerüchte erzhählt, die Sinti und Roma (Zigeuner) klauen, die haben sich doch  so ein Haus doch nicht durch ehrliche Arbeit verdient, der irrt. Bauen und Baugrund ist in Rumänien vergleichsweise billiger, als bei uns in Deutschland. Die Bauweise kommt aus Indien, wo die Sinti und Roma auch ursprünglich herkommen. Es gibt durchaus sehr, sehr arme Romadörfer. In diesen wird wahrscheinlich  auch krimineller Alltag herrschen. Aber, da fährt man besser nicht hin. Und wenn das jemand von Euch merken sollte, macht am besten einen riesigen Bogen drumherum.

Das nächste Dörfchen ähnelte seinen Bauten und auch den Menschen, die dort wohnten. Allerdings wirkte es ein wenig einfacher, fast ärmlich. In einem kleinen Supermarkt kaufte ich noch einen Snak für die Weiterfahrt. Dort war übrigens ebenso alles friedlich.


So.
Am nächsten Tag fuhren wir dann schon in Richtung Ungarn.
Wie auch manche unserer Mitmenschen leben von uns gute Freunde auf der ganzen Welt verstreut.


Deswegen entschieden wir uns nach Tiszafüred zum Dietmars Camping zu fahren und besuchten Csilla. Diesen Campingplatz habe ich schon in einem meiner Reiseberichte von Ungarn erwähnt. Wir freuen uns immer, wenn wir die Gelegenheit haben, dort einen Abstecher machen zu können.



Direkt neben dem Campingplatz wird gerade gebaut. Die Besitzerin des Campingplatzes hat das gleich danebengelegene Restaurant verkauft. Einst gehörte es ihrem Mann, der vor ein paar Jahren gestorben ist.  








Zum Schluß machten wir noch einen kleinen Zwischenstop in Österreich, im kleinen Städchen Emmersdorf.









Ausflug nach Melk. Ein riesige Benediktinerabtei. Nach meinem Empfinden hat dieses Areal so gar nichts klosterhaftes an sich. Es ist eher ein Museum für schaulustige Touristen.