Freitag, 7. April 2023

 Auf in die Frühsommerfrische - Ancampen in Italien

Freitag, 24.03.2023
Gooong! 15:00 !!! Los gings nach Italien. Im strömenden Regen fuhren wir über Garmisch, das Karwendel, über Österreich nach Italien. Diese Route bescherte uns im Gegensatz zu München eine ruhige Fahrt ohne Stop and Go.
Unser erstes Ziel Trient erreichten wir um 20:00 im Dunkeln. Den Stellplatz area sosta camping im Dunkeln zu erreichen stellte sich als nicht gerade einfach heraus. Dafür war der Platzwart umso unkomplizierter. Wir suchten uns ein privates Plätzchen und machten den Indi nachttauglich. Für uns hatte der Stellplatz für zwei Tage so ziemlich alles, was wir an Serviceleistungen gebraucht hatten: Strom, Wasser, sanitäre Anlagen und Müllentsorgung.
 

Eins möchte ich noch hinzufügen, dass sich dieser Platz als sehr lauschig entpuppte.
 

 Im Dunkeln konnten wir Fledermäuse beobachten. Beim Frühstück leisteten uns Kaninchen bei einem angrenzenden Wiesengrundstück Gesellschaft. 
 

Samstag, 25.03.2023
Wir erwachten bei Sonnenschein gut ausgeruht. 


Umgeben vom Bergpanorama nahmen wir unser Frühstück ein. 


Laut Googlebewertungen soll dieser Stellplatz nichts für empfindliche Ohren sein. Wir haben ihn aber als sehr ruhig empfunden. 
Direkt davor führt ein ca. 35minütiger Weg am Torrente Fersina (Kanal) in die Stadt.
 

 
Trient erwartete uns mit einer lebendigen Altstadt, hübschen Häuserfassaden und einer rustikalen, alpenländischen Küche. 






Sonntag, 26.03.2023
Wir haben doch tatsächlich bis viertel nach neun geschlafen. Jetzt aber raus aus den Federn und Frühstück machen! 
Wir wollten ja heute bis San Marino fahren Einerseits, weil bei Trient ein Sturm angesagt wurde anderseits wollte ich ans Meer. 
Gute vier Stunden brauchten wir, bis wir die älteste bestehende Republik der Welt erreichten. 
Auf dem Campingplatz Centro Vacanza San Marino bezogen wir erstmal unsere Parzelle. Eigentlich wollten wir gleich eine Pizza essen gehen. Laut Rezeption sollte das Restaurant geöffnet sein. Lecker gerochen hat es ja. Leider gab uns die Dame vom Service zu verstehen, dass sie schon geschlossen hätten. Dann eben nicht! Dann halt eine Brotzeit, um 15:00 in der Parzelle. 
Anschließend erkundeten wir den Platz. 



Montag, 27.03.2023
Nach einem gemütlichen Frühstück fuhren wir mit dem Bus in die Altstadt von san Marino. Uns erwartete eine tolle Aussicht mit viel Wind, aber auch Sonnenschein.


Mit einem kleinen Plan schlenderten wir die steilen Gassen in Richtung der drei berühmten Türme und der Burganlage.










Wir waren sehr froh, in dieser Jahreszeit hier zu sein und nicht in der Hauptsaison. So konnten wir uns auch in Ruhe die Geschäfte ansehen. 


Bei einem Laden war ich wohl ein bisschen zu neugierig. Herzlich Willkommen! Nur hereinspazier!, hörte ich. Probieren Sie echten Kräuterlikör von den Nonnen. Selbst hergestellt! Wir wehrten erstmal dankend ab. Der Preis klang günstig, den er uns auch nannte. Aber ein Likör aus fast nüchternen Magen am Morgen. Lieeber nicht....! Nachher..

Interessannt fanden wir schon, dass viele sog. zollfreie Waren günstig angeboten wurden. Sogar spezielle Messer gab es zu kaufen. Seltsam, was man in diesem unabhängigen, drittkleinsten Staat Europas, der nicht zur EU gehört, alles kaufen kann. 
Auf dem Rückweg schauten wir nochmal beim ersten, italienischen Verkäufer vorbei. Mit seinen Sprachkenntnissen hätte er auch eine Anstellung auf einem türkischen Bazar bekommen. Von jedem Land konnte er die wichtigsten Floskeln. Während er Ralf einen hoffentlich guten Tropfen aus der Gegend verkaufte, verwickelte mich sein Kollege ins Gespräch. Er versuchte mir doch tatsächlich weis zu machen, dass sie auf unserem Campingplatz überhaupt gar keinen Zutritt hätten und das Restaurant auch nur für die Campinggäste sei.... 
Sein Kollege bot Ralf gerade ein kleines Schlückchen von Nonnen selbst gebrauten Kräuterlikör an. Ob das Kloster auch zu besichtigen sei, fragte ich. Er antwortete mir, das sei wohl da draußen. Was wollt Ihr denn da, fragte er mich. Besichtigen, war meine Antwort. Ach, die dürfen eh nix, keine Liebe machen, entgegnete er. Die dürfen den ganzen Tag nur beten und Likör saufen.... 
Gefunden haben wir das Kloster bis heute nicht und der Likör schmeckte nicht unbedingt außergewöhnlich, den wir dann später zu Hause probierten. 
 
Nach dem Einkauf schlenderten wir in Richtung Bushaltestelle. Einen Busplan hatten wir ja dabei. Aber, ein bisschen nachfragen kann ja niemals schaden. Eine freundliche Polizistin erklärte uns, wo der Bus zurückfuhr. Wann, wusste sie allerdings nicht. Leider mussten wir dann feststellen, dass unser Plan mit dem vor Ort überhaupt nicht übereinstimmte. 1,5 Stunden warten! Da waren wir zu Fuß incl. eines kleinen Einkaufs schneller. 
In der Rezeption am Campingplatz versuchten wir nocheinmal Licht ins Dunkeln zu bringen. Wir ernteten nur Verwunderung. Für den nächsten Tag orderten wir das Visitenkärtchen eines Taxiunternehmens. Für alle Fälle. Man weiß ja nie. 
Schließlich sind 13 km Fußmarsch nach Rimini kein Spaziergang mehr. 


Dienstag, 28.03.2023
Mit den italienischen Bussen fahren ist immer ein Abenteuer. Und der Weg zur Bushaltestelle dorthin erst recht. Auf dieser schön gemalten Karte sah doch alles so einfach aus... 


Leider war sie nicht eingenordet. Vom Campingplatz aus sind wir dann erstmal die Straße in Richtung Rimini gelaufen. Tja... und dann die erste rechts?? Ähm.. 
Ein älterer, italinischer Bauer staunte nicht schlecht, als wir ihm diese Karte zeigten und nach dem Weg fragten. Da oben gehts nicht weiter, sagte er. Und eigentlich hätter er uns nochmal woanders hingeschickt.
Glücklicherweise erblickten wir aber nach einigen Metern die Bäckerrei auf der rechten Seite. Da musste es wohl raufgehen.
Jetzt nochmal die große Hauptstraße überqueren und wir erreichten das Ziel.
 Diese Haltestelle war wohl nicht Teil des Fahrplans, den wir vom Campingplatz bekommen hatten.
 
 
 


Tatsächlich kam doch ein fast überpünktlicher Bus, der uns nach Rimini brachte. 
Wir umrundeten die Altstadt und spazierten dann zum Hafen.
 

 Wir hörten der adriatischen Brandung noch ein bißchen zu.


Schließlich kehrten wir im Sonnenschein zum Bahnhof zurück. Nach all den Erfahrungen mit dem lokalen, italienischen Nahverkehr können wir stolz darauf sein, dass wir ohne unangenehme Überraschungen wieder zurückgekehrt sind.


Mittwoch, 29.03.2023
Aufbruch! Zu unserem nächsten Ziel Ravenna. Dafür hatten wir uns den Stellplatz area sosta camper Ravenna ausgesucht. Die Erfahrungen waren bis jetzt grundlegend positiv. Unsere Erwartungen wohl ein bisschen zu hoch. Als wir dort angkamen, waren die Toiletten geschlossen, um nicht zu sagen verriegelt. Auf dem Stellplatz gab es nicht überall Strom. Der Platzwart machte keinen besonders enthusiastischen Eindruck. Enttäuscht zogen wir weiter.
Die nächsten Campingplätze wurden konsultiert. Öffnung leider 1. April!
Hmmm... was nun?
Durch Zufall entdeckte Ralf einen großen, geöffneten Campingplatz in Bellaria.  Dafür fuhren wir 40 km zurück. Zum Glück hatten wir vorher angerufen. Dieser Platz schien fast ausreserviert zu sein. Wir machten es uns beim Happy camping village bequem. 


Donnerstag, 30.03.2023
Auf nach Ravenna! In die Stadt der Mosaiken und verlorengegangen Schüler. (Diese kamen uns anfangs scharenweise entgegen.) 
Die Zugfahrt gestaltete sich als preiswert, entspannend und problemlos. 
Bilder sagen zu dieser Stadt mehr als tausend Worte:


 

 




 
 Wir fanden Ravenna sehr sehenswert. Mit dem Zug hatten wir eine angenehme Heimfahrt. Den Tag beendeten wir auf dem Campingplatz mit einem exklusiven Abendessen. 


Freitag, 31.03.2023
Unser Urlaub nähert sich langsam wieder dem Ende. Deswegen ist unser letztes Reiseziel in Italien Verona. Wir fuhren wieder zum Stadtcampingplatz von Verona. Diesen hatten wir ja vor ca. vier Jahren besucht. Zum Glück kamen wir vor der Mittagszeit an. Schnell noch den Indi aufgebaut und dann fuhren wir auch schon mit dem Bus in die Stadt. 
 

 

 

 
 
Bis jetzt hatten wir Glück mit dem Wetter. 18 Grad, bedeckt im März. Da konnte man in Italien nicht meckern. Optimistisch aßen wir abends draußen. So langsam wurde der Himmel aber doch etwas dunkel... 

Das beeindruckte uns allerdings nicht.
Auf einmal aber ergoß sich ein mächtiger Schauer. Wir flüchteten ins Warme zum Geschirr spülen. 15 Minuten später Föhnwölkchen zierten den Himmel. Fuck you Petrus! So unschuldig kann ein Himmel gar nicht aussehen! 



Samstag, 01.04.2023
Ein letztes mal in diesem Urlaub: Dolce vita! Bella Italia und die Sonne genießen! Wir schlenderten durch die Stadt und ließen uns bei Sonnenschein noch eine Pizza schmecken.
Pizza, only for men gab es hier. Zugegeben, sie sah sehr lecker aus. Nachahmung empfohlen.


Der zuverlässige Bus brachte uns zurück zum Campingplatz. Den Nachmittag verbrachten wir draußen im Sonnenschein. 
Den Abend ließen wir in der fast neu eröffneten Bar ausklingen. 




Fur uns ist das immer ein Bonus, wenn ein Campingplatz so etwas dabei hat. Da fühlt man sich nicht so eingeengt, wie im Stadtindianer zwischen Fahrerkonsole und drehbaren Stühlen. 

Sonntag, 02.04.2023
Unser allerletzter Tag in Verona. Wir frühstückten diesesmal auf dem Campingplatz, bevor wir nach Hause fuhren. Normalerweise frühstücken die Italiener eher spartanisch. Doch dieser Campingplatz hat sich wohl seit einiger Zeit sehr auf die deutschen Gewohnheiten eingestellt. 


 
 Die Rückfahrt gestaltete sich ähnlich gechillt wie die Hinreise. Wir hatten schon ein kleines bißchen Mitleid, mit den entgegenkommenden Reisenden, die sich schlangenähnlich von Richtung Garmisch den Weg nach Italien bahnten.


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