Sonntag, 25. Mai 2025

Auf der Suche nach der Sonne

 ...... und Flucht vor dem Wetterbericht- 

 
 Mittwoch, 30.04.2025
Am Spätnachmittag bahnen wir uns einen Weg durch die schon etwas belebte Heimatstadt. Diesesmal hatten wir nur zweieinhalb Stunden Fahrt zum ersten Ziel eingeplant. Den Campingplatz Berg in der Oberpfalz fanden wir auf Anhieb. Ein sonniges Plätzchen am Waldrand hatte es uns angetan.
 
 

 
 
 So funktoniert Urlaub.. oder? Oder doch nicht so ganz hundertpro... zent? Dieses Camp hatte ein Strompatent, mit dem wir bis jetzt einfach noch nicht in Berührung kamen. Geld einwerfen, nicht allzu lange warten. Dann das Kürzel für die Parzelle eingeben. Fertig. Nix wars! Verdammte Technik. Der Automat hatte das Geld gefressen und wir hatten schon einen leeren Magen. Genervt radelten wir ins Dorf. Der Gasthof Knör servierte uns tröstlicherweise Riesenschaschlik mit Kartoffelsalat. Gibts übrigens jeden Mittwoch. :-)
 
 

 
Gut gestärkt gings bergauf zurück. Tatkräftige Unterstützung gepart mit Humor und Gelassenheit lösten das technische Problem. Wir bekamen, was wir brauchten und alle anderen Gäste auch. 

Donnerstag, 01.05.2025
So schön ruhig hier. Wir frühstückten am Waldrand bei Vogelgezwitscher. Im Sonnenschein radelten wir am Main-Donau-Kanal entlang.
 

 
 Wer hier zur richtigen Jahreszeit vorbekommt, kann sich evlt. reife Äpfel als Snack mitnehmen. Das gemütliche Städtchen Neumarkt bot uns reichlich kostenlose Sitzmöglichkeiten und mindestens eine kostenlose, öffentliche Toilette. Und jeden Sonn- und Feiertag gibt es auch noch ein kostenloses Lifekonzert am Kanal. Diesesmal bot die wahrscheinlich kleinste Blaskapelle der Welt, die Fexer ihre Künste dar. 
Wir stellten die Räder ab und schlenderten zu Fuß durch die Stadt.
 

 
 Wir chillten am Stadtweiher und genossen die angenehmen Temperaturen in den bequemen Schulliegen. Die Kinder hatten eh frei. Keiner hat gestört. Und wir haben auch niemanden gestört. 
 

 
Am Nachmittag machten wir es uns auf unserer Parzelle gemütlich. Wir genossen im Halbschatten das frühlingshafte Erwachen der Natur. Der Sperber, der kleinste Raubvogel, der mir bekannt ist, drehte am Himmel seine Runden. 
 
 

Freitag, 02.05.2025
Nach dem Frühstück verließen wir unsere chillige Bleibe. Wir haben uns gefühlt, als wären wir nicht auf dem Campingplatz sondern mitten im Grünen gestanden. Auf dieser Reise ging es wieder einmal Richtung Osten. Aber dieses mal blieben wir zunächst für einige Zeit im Lande. Auf Grund der brisanten Wetterlage entschieden wir uns für eine Festunterkunft. 
 
 
der Himmel, der doch nie ein Wässerchen trüben würde

 
Wir quatierten uns in der Nähe von Senftenberg ein. Sie ist die Kreisstadt des Landkreises Oberspreewald-Lausitz. 
Wir richteten uns in diesem sehr spartanisch eingerichteten, aber sehr ruhigen Quartier erstmal etwas ein. Dimitri, Mädchen für alles hätte uns bestimmt noch alle Schikanen besorgt, was wir gebraucht hätten. Aber, für zwei Tage muss man nicht so viel Ärger machen. Für den nächsten Tag planten wir eh die ganze Zeit nicht da zu sein. 
 


Samstag, 03.05.2025
Heute ging es nach kleinen Erledigungen zur Krabatmühle nach Schwarzkollm. Da wollte ich ebenfalls schon mal lange hin. Vielen von Euch, wie auch mir, ist dieser Ort durch das Buch/Film Krabat nacherzählt von Ottfried Preussler, bekannt geworden. In dieser sorbischen Sage geht es um eine magische Mühle, in der ein böser Zauberer Jahr für Jahr einen Lehrling zum Duell fordert. Je älter die Lehrlinge werden, desto trauriger werden sie. Anfangs weiß Krabat nicht, was auf dieser Mühle vor sich geht. Erst nach und nach merkt er, was mit den Müllerjungen passiert. Er wird ebenfalls zum Duell gefordert. Der Meister verwandelt alle Müllersjungen in Raben.  Die Liebe und die Angst des jungen Mächens Kantorka und von Krabat  besiegen den Meister. 
 Bei bedecktem Himmel erreichten wir diesen mystischen Ort. Das Wetter passte ja fast zu dieser Unternehmung. Aber nur fast. Wären da nicht diese hunderte von Autos gewesen, die sich schon vor uns auf das angrenzende Wiesengrundstück gestellt hätten. Ein sehr großer Flomarkt zog Menschenmassen von Besuchern an.
 
 

 
 
 Also, eigentlich waren wir dafür wirklich nicht hergekommen. Hm... die zum Teil Originalbauten machten mich dennoch neugierig. Der Verein "Auf den Spuren des Krabat" wollte dann auch noch einen Obulus fürs Eintreten haben. Na gut, aber ich fragte dennoch nach, ob auch die Häser zum anschauen seien. Sie glaubten ja, hieß es. Die Antwort des Souveniershops, in dem auch ein kleines Museum untergebracht war: "Wegen des Flomarktes ist die schwarze Mühle geschlossen".
 
 
Mühlenrad, der Schwarzen Mühle

 
 Schade! dachten wir. Na dann schauen wir uns halt alles an, was möglich ist. Auf dem Flomarkt fanden wir dann auch noch das Eine oder andere Nützliche. Am Eingang angekommen, fragte uns ein Mitarbeiter an der Kasse: Und, wie wars? Ganz nett, aber die schwarze Mühle hatte zu. Und das ist halt schade, antworteten wir enttäuscht. Eilfertig griff dieser Mitarbeiter zum smartphone. Na, da muss ich doch gleich mal telefonieren, tröstete er uns. So kamen wir doch noch zu unserem Highlight und durften uns die Schwarze Mühle auch von innen anschauen.


die originalen Filmrequisiten





 
Eingang der schwarzen Mühle


 


 
 
Der halbe Tag war ja eigentlich erst rum, stellten wir fest. Wir besichtigten Schloß Senftenberg. 
Sachsens Festung in Brandenburg wurde im 16. Jahrhundert erbaut. Sie diente der Sicherung der Nordgrenze Sachsens gegen die Preußen. Und wurde auf den Fundamenten einer mittelalterlichen Burg errichtet. Bis 1815 diente sie dem Schutz der Landeshauptstadt Dresden. Die Festung in Erdbauweise nach niederländischer Bauweise ist die einzige, erhaltene ihrer Art in Deutschland. 
 
 


durch diesen Tunnel müsst Ihr gehen


 

 
 
In der Burg waren zahlreiche Ausstellungen zu sehen. Darunter auch eine über die Sorben, eine etnische Minderheit, die seit ca. 1500 Jahren in der Lausitz lebt. Sie sind Nachkommen der slawischen Stämme.  
 
 
sorbische Bauernstube

 
sorbische Kleidungsstücke

 
 
 
 
 
Stadthafen Senftenberg



Seebrücke Senftenberg



 

Sonntag, 04.05.2025
Frühstücken, alles zusammenpacken. Danach ging es in aller Ruhe durch die autoleeren Straßen.  Auf fast ausgestorbene Straßendörfern, 
 
 
die von Baumalleen gesäumt waren, zum Campingplatz Geierswalder See. Dort ging es ganz schön gschaftig zu. Alle waren im Aufbruch. Wir bekamen dafür einen Platz direkt am Seeufer.
 
 

 
 Nach dem Aufbauen erkundeten wir das Dorf Elsterheide. 
 

 


 
 
Im Gasthof zur Grubenlampe wärmten wir uns erstmal etwas auf.
 

 
 
 Trotz Sonnenschein war es auf Grund des Windes um einiges kühler, als die Tage zuvor. In diesem Gasthof bekommt man noch DDR-Gerichte aufgetischt, wie z.B. Würzfleisch. Es besteht aus weichem, kleingeschnittenem Fleisch und wird  mit Sauce und Käse überbacken. So wurde es Ralf serviert 
 


Worcester Sauce, Dresdner Art

 
 Nachdem wir uns wieder in unserer Haut wohlfühlten, liefen wir zurück zum Campingplatz. Bei der nahegelegenen Strandbar hörten wir Schlagermusik.
 
 
 
 Eine alte Wassertonne diente als Lagerfeuer. Dieser einladende Anblick motivierte uns, dazuzukommen. Es geht doch nichts über ein wärmendes Feuerchen. Mit einem heissen Getränk setzten wir uns zu den anderen Gästen dazu. Die Inhaber der Bar waren supernett. Sie brachten uns noch eine zum Beistelltisch umgebaute, alte Holzkiste. Dann legten sie noch neues Holz auf. Beinahe hätten wir uns die Füße verbrannt. 
 
 
 

 

Not macht manchmal erfinderisch. Am Abend nutzen wir die Küche nicht nur  zum Kochen, sondern auch als Unterschlupf. 
 
 
 
Froschquaken und Wellenrauschen ließ uns tiefenentspannt schlummern. Hier war "Meer" geboten, als manch einer dachte.
 
 
unser Schlafdach :-)

 
Montag, 05.05.2025
 
Frühstück in der Küche des Campingplatzes

 
Wanderung an der renaturierten Fluss-Seenlandschaft Oberlausitz
 
 
 

 
 
 
 
 Bei diesem asphaltierten Radweg gesäumt mit Baumalleen ist es kaum zu glauben, dass früher überall Braunkohletagewerke standen. Aber zahlreiche Infotafeln am Wegesrand informierten uns darüber.
 
 

 
 
 
 
 

 
Unser Ziel war Großkoschen, den wir nach ca. 90 Minuten erreicht hatten. Das kleine Koschen hatten wir links liegen gelassen. hmmm... oder eher rechts liegen gelassen,.. zumindest was die Infotafel betrifft. s.u.
 
 

 
 Kurz vor Großkoschen kamen wir noch an einem kleinen Stauwehr vorbei. 
 



 

 
netter Wegweiser, der auf das leider geschlossene Cafe aufmerksam macht

 
Im großen Koschen solle es einen Supermarkt geben. Leider war in diesem stillen Örtchen fast alles geschlossen. Da hatte Google mal ausnahmsweise Recht. Die Dönerbude in der Ortsmitte hätte offen gehabt. Einladend stand die Tür offen. Leider war aber der Hunger nicht groß genug. Ein unscheinbarer Eingang offenbarte uns dafür eine kleinen Lebensmittelladen. Neugier und Durst siegte über die eigentliche, offizielle Öffnungszeit. Ralf kam mit zwei Flaschen Wasser zurück. Tja, und jetzt? Wo kriegten wir denn blos was fürs Abendessen her? Googlemaps erklärte uns den Weg zum Cafe Seestern. Witzig, unser Ziel lag auf einem sog. Komfortcampingplatz. Eine riesige Anlage die Luxus vermuten lässt. Das Cafe war sozusagen ein integrierter Supermarkt. Abendessen, check, Minipause, check. Die ganze Umgebung auf dem Platz wirkte ebenso verschlafen, wie das angrenzende kleine Dörfchen Großkoschen. Allerdings genossen wir diese Ruhe sehr. Bei höheren Temperaturen und in der Hauptsaison ist in dieser Ferienregion ziemlich sicher Einiges geboten. 

Dienstag, 06.05.2025
Der See, spiegelglatt, kein Wölkchen am Himmel. Kaum Wind. Bei angenehmen 14 Grad frühstückten wir diesesmal im Freien. Einpacken bei Abreisezeit 12:00 für uns völlig grundentspannt. Also, ich muss schon sagen, das Lausitzer Seenland ist echt ne Reise wert.
 
 


 
 
 
 Alles ein bisschen beschaulicher, kleiner wie bei uns. Schier endlose Baumalleen, viel Grün, riesige Ackerfelder und einige, hübsche Straßendörfer mit Backsteinhäuschen.
Bautzen mit seiner pittoresken Altstadt erschien uns noch ein lohnenswertes Zwischenziel. Dort kann man übrigens auch den berühmten Bautzener Senf kaufen. 
 

 
 
 
Dom St. Peter

 

das Domstift von Bautzen, Bis 1980 bischöfliche Kanzlei und Reisidenz des Bistums Meißen; heute Archiv, Bibliothek und Schatzkammer des Doms St. Peter




das Bautzener Hexenhäuschen
 
 


 
 
der Eingang des Hexenhäuschens

 
 

 
 
 
 
Irgendwie hatte ich die Geschichte dieses kleinen, feinen Häuschens wahrscheinlich etwas zu flüchtig gelesen. Beim Recherchieren am Rechner zu Hause war ich überrascht, auf welcher Seite ich rausgekommen bin. Die Roma und Sinti begegnen mir immer wieder einmal. 
 
 
Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!   Nein, wir sind nicht zu einem DFB-Fußballspiel in der Endrunde gefahren. Sondern wir haben jemand besucht, der seit 40 Jahren in der Landeshauptstadt wohnt und tatsächlich die Wiedervereinigung verschnacht hat. 
 
 
 
Wäre da nicht der Superstau vor und in der City gewesen, wären wir etwas früher da gewesen. Aber wir schafften es immer noch rechtzeitig. Diesesmal bezogen wir eine kleine Ferienunterkunft auf dem Hotel City camping Süd.
 
 

 
 
Mittwoch, 07.05.2025 
Heute ging es nach dem Frühstück erstmal in Richtung Scharlottenburg.
 
 

 
 Was wäre denn ein Berlinbesuch ohne eine Schiffahrt auf der Spree, bei dem man u.a. am Regierungsviertel vorbeifährt
 

 
 

 
 



Haus der Kulturen mit dem Banner: Wem gehört Deutschland? 

Auf dem "Festland" gabs natürlich auch Einiges zu sehen:


 

Humboldtforum


Kathedrale 

Fernsehturm

 
 Unser persönlicher Guide zeigte uns auch  seinen Kiez. Wer den Begriff Kiez hört, denkt meist zuerst an das berühmt, berüchtigte  Vergnügungsviertel in Hamburg. In Berlin hat dieses Wort allerdings eine andere Bedeutung. Die Berliner nennen ihr persönliches Viertel so, in dem sie wohnen und leben. 
 


 
Das Charlottenburger Kiez zeichnet sich dadurch aus, dass die Häuserfassaden aus der Gründerzeit
 
 
 
 

 
 und die Hinterhöfe aus den 30iger Jahren stammen. 
 
 
hier darf man immer hineingehen - dieser Hinterhof ist immer geöffnet

 

 

 

 
 
 Toll fand ich, dass es im Charlottenburger Kiez eine Art Nachbarschaftshilfe gibt.
  Man passt einfach ein bisschen aufeinander auf. Auch in der Freizeit trifft man sich regelmäßig zu verschiedenen Veranstaltungen
 
 und hat alles vor Ort, was man zum Leben braucht. 
 
 
 
Kindergarten im Kiez Charlottenburg


Das sog. "Ledigenheim im Kiez Charlottenburg. Früher eine Schlafstatt für ledige Männer, 1907 von Rudolf Walter. Heutige Nutzung: Studentenwohnheim

 
 
Nach Aussagen von unserem Guide ist es zwar nicht so, dass jeder jeden kennt, aber es gibt einfach ein gewisses Zusammengehörigkeitsgefühl.
 
 
 Auch grüßt sich man sich gegenseitig noch. Für eine Großstadt wie Berlin für mich nicht selbstverständlich. 
  
Desweiteren zeigte er uns einige leckere Restaurants und eine feine Eisdiele. Lumia Gelato E Cafe können wir eiskalt empfehlen. Hoffentlich muss das Restaurant Wilhelm Mednè Bio-Bistro und Catering nicht schließen. Um diese Location wäre es echt schade. Das Essen schmeckte uns hier vorzüglich.
Gruß vom Haus



 
Donnerstag, 08.05.2025 
Nachdem die Berliner an diesem Tage den 80. Jahrestag der Befreiung des Nationalsozialismus feierten und alle Geschäfte geschlossen hatten, fuhren wir nach Potsdam. Auch hier gab es ein paar spezielle Straßenzüge, wie z.B:
 
 
holländische Viertel


Potsdam bietet auch allerhand andere Sehenswürdigkeiten, wo man schon fast drüberstolpert.
U.a. das:
 
Nauener Tor mit Skulptur: Balance mit Sich von Hubertus von der Goltz
 
 
Wir ließen uns Zeit......
 
 
Brandenburger Tor

 
 
Nikolaikirche

 
 
das alte Rathaus
 
 
Schließlich waren wir am Vortag sage und schreibe acht Stunden auf den Füßen. Da tut es schonmal gut, etwas länger an einem Ort zu verweilen. 
 
 
 

Freitag, 09.05.2025
Gegen zehn verließen wir Berlin wieder. Dank des Brückentages kamen wir zügig aus der Stadt. Unser nächstes Ziel: Prag, die Hauptstadt von Tschechien. Der Wettergott hatte uns über warmes Wetter berichtet. Deswegen hatten wir Camping Sokol Praha tags zuvor reserviert. Gut vorbereitet machten wir es uns auf unserer Parzelle bequem. Wir unternahmen im Sonnenschein einen Spaziergang zum nahegelegenen Stausee Rockytka. Aufgefallen ist mir, dass der See zumindest an dieser Stelle keine Staustufe hatte und sich im Prinzip an beiden Enden wieder zum Fluss entwickelte.
 
 

 
 

 
 
 Leider schafften wir es nicht ihn an diesem Abend komplett zu umrunden. Da wären wir wahrscheinlich im Dunkeln heimgestolpert.
 
 

 
 Nach Auskunft der Dame an der Rezeption war dieser Weg zum Umrunden auch nicht frei, wegen einer Baustelle. 
 
 

 


Samstag, 10.05.2025
Nach dem Frühstück brachte uns der kostenlose Shuttlebus vom Campingplatz zum Bahnhof. Von dort aus fuhren wir dann nach Prag. 
 
leider war das nicht Unserer, aber trotzdem hübsch
 
Wir waren mal wieder nicht die Einzigen, die zum Sightseeing aufgebrochen waren. Aber dafür brauchten wir keinen großen Stadtplan. Wir mussten nur den Lemmingen hinterherlaufen und bekamen trotzdem alles zu Gesicht.
 

 Links: Die Lebkuchenbäckerrei,  Rechts: Die engste Gasse von Prag. (Vinarna Certovka)
 
 
pinkelnder Mann (Brunnen), in der Nähe des Kafka-Museum

 
 

 
 Die Häuserfassaden haben uns besonders fasziniert.
 
 


Karlsbrücke



 
 Auf der Brücke konnte ich schon von Weitem die imposante Burganlage sehen. Da musste ich unbedingt auch noch hin. Intuitiv hatten wir da noch die Hauptsehenswürdigkeiten erwischt. Die recht große Burganlage war schon von der Weite sichtbar.
 
der erste Burghof

 
 der Veitsdom von Außen:
 
 
 

 
 
 
Innenansichten:
 


 
 

 
 
das Goldene Gässchen

 
 
 die Residenz des Präsidenten.
 

 
 
 Kartenkauf ist für uns als schlaue Ausnahmetouristen dann doch etwas schwierig. Dem haben wir dann doch eine zweite Chance gegeben und uns eine kleine Schlange ausgesucht. 
 
 
 
Palais Schwarzenburg
 
Nach fast vier Stunden Sightseeing taten uns dann doch die Füße weh. Mit der Straßenbahn fuhren wir bis zur Stadtmitte. Mit Hilfe des geschenkten, kleinen Stadtplanes vom Campingplatz fanden wir den Weg auf Anhieb zum Bahnhof. Mit der Zuglinie waren wir uns noch nicht so ganz sicher. 
 
 
 
 
Vorsichtshalber fragte Ralf den Schaffner nochmal, ob dieser Zug denn zu unserer Station zurückfahren würde. Der Schaffner bestätigte (Dolni Pocerice). Diese Nachfrage war uns wichtig. Mit dem Brustton der Überzeugung: ALLE Züge fahren nach Dolni Pocerice wollte uns die Rezeptionistin des Campingplatzes klarmachen: Ihr kommt auf jeden Fall zurück zum Campingplatz. Komisch, warum sah das auf dem  von Linien überzogenen Plan so anders aus? Alles in allem landeten wir k.o aber gllücklich wieder auf unserer Parzelle. Die Tickets gibt es übrigens direkt auf dem Platz zu kaufen. Sie kosten pro Person für einen ganzen Tag ca. fünf Euro. 
 
Sonntag, 11.05.2025
Zufällig haben wir dann doch noch ein paar Schleichwege gefunden, die uns die Umrundung des Sees ermöglichten.
 

 
 

 
 

 
 
 
Schön wars!


 
Montag, 12.05.2025 
Aufbruch. Diesesmal ging es zum Campingplatz Karolina in der Region Pilsen in Südböhmen. Die Autobahn von Prag in Richtung Pilsen war ziemlich baustellig. Wir flossen einfach im Verkehr mit. Die Bundesstraßen waren gut ausgebaut. Unser Ziel lag genau zwischen Plana und Tahov. Da wären wir beinahe im Stau hängengeblieben. Glücklicherweise durften wir davor abbiegen. Die letzten zwei Kilomter waren ausreichend gut beschildert. Als mittlerweile schon fast alte Hasen haben wir schon Schlimmeres an Wegen gesehen. Manche Googlekommentare finden wir deswegen leicht übertrieben.  Uns empfing ein wunderschönes, lauschiges Fleckchen Erde.
 
 

 
 
selbst die Zeit steht auch still

 
 
 
Vorher gut vorbereitet mit Lebensmitteln ist hier fast Pflicht, bzw. um einiges stressfreier.
 
 

 

 
 Aber,... irgendwie.... war hier nirgends jemand aufzufinden, der unsere Daten für die Anmeldung haben wollte. 
 


So machten wir uns einen gechillten Nachmittag an der Sonne. In dieser Waldlichtung konnten wir so richtig vom nervigen Alltag abschalten.
 

 
 Am Abend grillten wir. Da kam auf einmal jemand mit dem Auto angefahren. Das war wohl der Chef. Irgendwie haben wir uns schon gewundert, warum wir fast die einzigen Gäste waren. Die Tschen hätten wohl gerade keine Ferien, meinte er. Hauptsächlich kommen am Wochenende die Motorradfahrer. 
 
 

 
 
 
Dieser Chef unfreundlich? Hmm. Keine Ahnung, wessen Meinung das bei Google war. Als eher vorsichtige, aber auf die Menschen zugehende Weltenbummler haben wir die Kommunikation galant gelöst. An diesem Abend waren wir die einzigen Campinggäste. Nur ein paar Stammkunden haben sich auf dem kleinen Feldweg hierhergewagt, um ein Bierchen zu trinken. 






Dienstag, 13.05.2025
Direkt vom Campingplatz aus führte uns ein Radweg über Wald und Wiesen nach Plana. Wir waren mal wieder ohne Infomaterial, spontan losgedüst. Lediglich das Internet hat uns ein paar Dinge verraten. 
Planas Stadtmitte besticht durch eine auffällige Häusermeile. Einige historische Gebäude aus der Spätgotik konnten wir dennoch identifizieren: 
 
 
Rathaus mit Stadtpolizei



 
Die Nepomuksäule. Dieses Sandsteindenkmal im Barockstil wurde vom Schloßhauptmann Johann Karl Koch erbaut.
 
 
 
So  ein tolles, weisses Gebäude. Konnte bis jetzt noch nicht herausfinden, was es gewesen ist. 
 
 


 
Vielleicht komme ich ja noch drauf. 

 

Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt
 
 

Sie liegt auf dem fast höchsten Hügel der Stadt. Die  Fassade ist eher schlicht gehalten. Der ursprünglich gotische Bau wurde in der Frühgeschichte der Stadt im südwestlichen Teil des mittelalterlichen Kerns nahe der ehemaligen Mauer errichtet. Leider konnten wir sie innen nicht besichtigen, da sie geschlossen war. 
 
Jaa, und daan, fuhren wir noch so ein bisschen durch die Gegend. Das Bergbaumuseum haben wir auch entdeckt, war aber geschlossen.  
 
Steinskulptur, gesehen, gegenüber der Schule
 
 
Den Aussichtsturm ließen wir links liegen. 
 
Da gab es doch noch so eine Burg zu sehen. Allerdings mussten wir die erstmal finden. Googlemaps half uns. Wir fuhren zunächst an einem halb verfallenen Gebäude vorbei. Ein geschlossenes Tor mit einem eindeutigen Piktogramm: Eine durchgestrichene Hand. Hier waren wir wohl unerwünscht. Aber eiigentlich konnte das doch gar nicht sein, dachten wir uns da noch. Der Weg führte an einem Kindergarten vorbei. Und auf einmal war da ein offenes Tor. 
 
 
 
 
Langsam und vorsichtig wagten wir uns hinein. 
 Wir knipsten ein paar Bilder.
 
 


 

 



 
 Dann trollten wir uns doch wieder. Später habe ich dann durch das Touristenbüro erfahren, dass wir am richtigen Ort gewesen waren. Es kam mir fast so vor, als ob es ein sog. "Lost Place" gewesen wäre. Mag sein, dass das Auffinden und Entdecken von "Lost Places" momentan "in" ist. Beim Schreiben meines Berichtes zu Hause habe ich  nachgelesen:
 Lost Places zeichnen sich hauptsächlich durch dauerhafte Menschenleere aus. Eingestürzte Dächer, fehlende Fenster und Türen, marodes Mauerwerk, das von Bäumen, Büschen oder Pflanzen stark eingewachsen ist. Das Innere der Gebäude kann von relativ gut erhalten bis stark verwüstet reichen.  Alles in Allem können sie nicht mehr genutzt werden, existieren aber trotzdem noch. Oft fehlen Geld und Interesse, solche Gebäude wieder zum Leben erwecken. Schade eigentlich. Denn dieses ehemalige Schloss hat auch eine Geschichte geschrieben. 
Hier ein Link dazu:
 
 
Nachdem ich die Unterlagen der Touristikinformation bekommen hatte, habe ich gelesen, dass man Schloß Plan eigentlich gar nicht besichtigen kann.
 
Wir fuhren zurück zum Campingplatz und fanden sogar eine kleine Abkürzung. Am Spätnachmittag wurde es dort lebendig. Ein Dauercamper mit Familie trudelte ein. Der Familienvater mähte mit großem Gerät ein kleines Stück Rasen. Ein VW-Bus aus Österreich kam ebenfalls gerade an. 
Am Abend veranstalteten wir noch ein Lagerfeuer mit dem Ehepaar aus Österreich. Die Feuerstelle hatte ich schon am ersten Tag entdeckt. Noch war es nicht allzu trocken, so dass es gefahrlos möglich war.  
 


 
Mittwoch, 14.05.2025
Dem sonnigen Dienstag folgte ein sonniger Mittwoch. Gegen zehn brachen wir zu einem Spaziergang auf.
 
 

 
 
 
 

 
Im lichtdurchfluteten Mischwald liefen wir direkt des Weges am Campingplatz entlang.
 

 
 
 Bei Usti, einem kleinen, stillen Weiler fanden wir einen Übersichtsplan. So etwas ist immer wieder ganz praktisch. Denn moderne Navis benötigen Internet. Leider ist dies nicht immer in ausreichender Kapazität vorhanden. Zum Schluss spazierten wir noch über eine kleine Brücke,
 
 

 
 
 deren Ende eigentlich an einem schon fast "Lost Place" oder war es vielleicht schon einer? vorbeiführte. 
 
 
war das mal ein Hotel mit Park?


alles hermetisch abgerigelt und vergittert


alles eingezäunt... ...rätselhaft....


das war wohl mal ein Swimmingpool

 
Nachmittags kam noch hoher Besuch. Zwei ACSI-Inspektoren nahmen den Platz ein bisschen unter die Lupe. Bei der Befragung, wie es uns denn hier so gefalle, haben wir gerne teilgenommen. Als kleines Dankeschön bekamen wir einen Kugelschreiber und Rätselhefte geschenkt. Die Inspektoren haben mich zur Eigeninspektion motiviert. Bei uns hat die Durchsicht der Erste-Hilfe-Sachen und der Medikamententasche hatte nicht geschadet. 

Am Donnerstag, den 15.05.2025 ging es dann schon wieder nach Hause. Eins steht fest: wir hatten schon länger nicht mehr so einen romantischen, ruhigen Campingplatz gehabt. Wir können uns einen Wiederholungsbesuch sehr gut vorstellen. Allerdings unbedingt in der Nach- oder Vorsaison und nicht am Wochenende. Wir konnten es schon mit den wenigen Gästen erahnen, dass dieser Platz ziemlich laut sein kann, wenn alles belegt ist.
 
 

 
 


 
 
 
 Plana finde ich auch eine höchst interessante kleine Stadt. Tahov, Cheb und Pilsen wären auch nicht weit weg gewesen. Aber, das kann man sich sicherlich beim nächsten Mal anschauen.
 
 
 
 
 
 
 


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