Auf nach
Ungarn!
Sonntag,
16.09.2018
Nach dem
Frühstück machten wir den Stadtindianer fahrtüchtig und räumten nach einem
Zwischenstop in Kirchzell alles wieder schön säuberlich ein.
Wir hatten
dort eine Nacht verbracht, um nach dem Wohnmobilkonvoi in Walldürn uns nochmal
richtig gscheit zu kultivieren und unser Port a Porty zu reinigen.
Von
Kirchzell, bei Miltenberg waren es ca. sieben Stunden mit Pause, als wir
endlich in Ungarn ankamen.
Ich freute mich wie ein Schnitzel, nach zwei Jahren Ungarnurlaubspause, wieder in diesem Lande Gast sein zu dürfen. Ein bißchen kennen wir uns ja schon aus, was das Camping in Ungarn betrifft.
Ich freute mich wie ein Schnitzel, nach zwei Jahren Ungarnurlaubspause, wieder in diesem Lande Gast sein zu dürfen. Ein bißchen kennen wir uns ja schon aus, was das Camping in Ungarn betrifft.
Damals waren
wir mit einem geliehenen WoMo unterwegs. Jetzt hatten wir einen Eigenen.
Auf
Ungarisch heisst das Wohnmobil: lakokocsi. Wortwörtlich übersetzt: Wohnauto.
Der
Stadtindianer ist auch ein Auto zum Wohnen, sehr wendig, schön zu fahren und
man ist einfach mobil damit.
Unser erstes
Ziel, kurz hinter der ungarischen Grenze war: Mosonmagyarovàr. Diesen
Campingplatz kannten wir noch vor zwei Jahren. Die Dame an der Anmeldung hat
uns nicht mehr erkannt. Sie schaute nach unserem Wohnmobil und sagte, "nem
van lakokocsi- van a kocsi. Das ist doch kein Wohnmobil, das ist ein Auto"
und gab uns den Preis für einen PKW.
Dieser
Campingplatz hat auch noch ein sehr gutes, sehr empfehlenswertes
Fischrestaurant dabei. Dort ließen wir uns ein schönes, reichliches Abendessen
schmecken. Wir hätten die Portionen beinahe nicht gezwungen.
Danach ging
es schon in die Falle.
Übrigens,
empfehle ich Euch bei diesem Campingplatz, sich einen Platz möglichst nahe am
Stauwehr und vor allem weiter weg von der Straße zu suchen. Dies garantiert Euch einen
traumhaften und erholsamen Schlaf.
Montag,
17.09.2018
Wie schon
erwähnt, kann man mit unserem WoMo wunderbar Auto fahren und vor allem auch
"Kilometer fressen".
Und - Ungarn
ist ja auch ein recht kleines Land. Da kommt man schon recht schnell vorwärts.
Wir
programmierten unseren Navi in Richtung Esztergom.
Diese Stadt
liegt am sog. Donauknie, direkt am Wasser. Die St-Adalbert-Kathedrale liegt auf
einem Hügel. Sie wird umrahmt mit einer ehemaligen Burgfestung, deren
"Überbleibsel" man auch besichtigen kann.
Wir
steuerten zunächst den Campingplatz an, der ziemlich zentral in Esztergom
liegt, und dennoch sehr ruhig gewesen ist.
Am nächsten
Tag ging es mit unseren Fahrrädern zur Kathedrale. Schon jetzt zahlte sich es
aus, dass wir unsere Räder mitgenommen hatten. So erreichten wir in kurzer Zeit
unser Ziel. Der Anstieg war ein wenig anstrengend. Das letzte Stück habe ich
dann geschoben.
Die
Kathedrale kann man komplett, also auch die Kuppel besichtigen.
Viele
Urlauber sind unangenehm erstaunt, was der Eintritt zu einem ungarischen
Mittagessen kostet. Jedoch muss ich ganz ehrlich sagen, das Geld für den Besuch
und den Ausblick von der Kathedrale aus, hat sich gelohnt.
Dienstag,
18.09.2018
Heute fuhren
wir nach Eger.
Ganz
in der Nähe lag auch ein Campingplatz. Die Parzellen waren umrahmt von Büschen
und Bäumen. Es gab überdachte Bänke mit Tische, auf denen man essen, relaxen
etc. konnte. Was weniger schön gesesen ist, waren die bis in die späte Nacht
hinein bellende Hunde. Allerdings ist es in Ungarn üblich, dass jedes Haus mindestens
einen Hund besitzt, der die Aufgabe hat, das Heim und seine Bewohner vor
ungebetenen Gästen vernzuhalten. Ich kann nicht sagen, ob in Ungarn wirklich so
viel eingebrochen wird. Wir haben uns auf jeden Fall zu jeder Zeit sehr sicher
gefühlt. Uns hat auch niemand beklaut
Auf diesem
Campingplatz packten wir unseren Grill aus. Wir garten darauf das vom Markt
frisch gekaufte Fleisch und Gemüse. Als Beilage gab es Nudeln.
Der Markt in
Eger hat mir auch sehr gut gefallen. Eine Markthalle und davor noch ein paar
Stände mit Obst und Gemüse. Weintrauben bekommt man hier reichlich, sehr süss
und günstig zu kaufen. Eger ist ja bekannt, für seinen Wein: dem Egry Bikavier.
Auf Deutsch: Erlauer Stierblut.
Wenn Ihr in
Eger seid, solltet Ihr unbedingt auf dem Markt einkaufen gehen! Sehr preiswert
erstanden wir außer Weintrauben, noch ein paar Äpfel, Birnen, ein schönes
Stück Fleisch und eine traumhafte Ungarische Salami.
Am nächsten
Tag ging es erstmal mit dem Drahtesel in die Stadt und geradewegs in die
Touriinfo. Dort erkundigten wir uns nach Sehenswürdigkeiten und evtl.
stattfindenden Weinfesten. Zu sehen gab es in der Stadt schon Einiges. Das
Weinfest fand leider außer unserer Terminrange statt. Wir vertagten das mal auf
ein nächstes mal Ungarnurlaub.
Wir
besichtigten den Dobòtèr (Doboschplatz) mit der Minoritenkirche und die
Zisterzienserkirche. Wir bummelten durch die Szènyt Istvàn utca (St.
Stefansstraße), vorbei am Erzbischöflichen Palast. Diesen haben wir uns jedoch
nur von außen angesehen.
Wir chillten
an diesem warmen Herbsttag im Bischofsgarten mit seinem entspannenden, zentral
gelegenen Springbrunnen.
Mitte
September kann es in Ungarn immer noch sehr warm sein. Ich schätze, es waren um
die 26 Grad. Auf jeden Fall für die Jahreszeit für uns ungewohnt.
Mittwoch,
19.09.2018
Das Städchen
Eger hatte es uns angetan, so dass wir eine weitere Nacht blieben. An diesem
Tag besichtigten wir die Burg von Eger.
Eigenlich
muss ich sagen, die Burganlage mit seinen Ausstellungen und das Panoptikum.
Urspünglich wollte ich nur das Panoptikum und die Burganalge sehen. Laut
Ungarnreiseführer "Reise Know-How" hätte das möglich sein sollen. Die
Realität sieht jedoch anders aus. Vielleicht wird das auch alle paar Jahre mal
geändert.
Wir
verbrachten einen ganzen Tag dort.
Auf der Burg
gibt es auch Plätze, wo man Picknicken und sein mitgebrachtes Essen verzehren
kann. Zufällig hatten wir daran gedacht, etwas einzupacken.
Kurz bevor
wir gingen, durften wir noch das Böllern der Schützen Life miterleben. Das war
ein Erlebnis.
Ein
lauter Knall - und meine Füße hüpften wie automatisiert vom Boden. So
etwas war mir auch noch nicht untergekommen.
Donnerstag,
20.09.2018
Bei der
Abfahrt wehte mir der typische, ungarische Herbstgeruch von abgebrannten
Stoppelfeldern um die Nase. Eigentlich ist es mittlerweile verboten, die Felder
abzubrennen und die Asche unterzueggen, jedoch wird es wohl immer wieder mal
noch praktiziert.
Aus den
ungarischen Urlauben meiner Kindheitserinnerungen weiß ich, dass riesige
Rauchwände über die Felder zogen. Das fand ich damals ganz schön
beängstigend.
Von Eger aus
ging es also über ungarisches Hügelland mit Straßen im recht guten
Zustand. Der Herbst zeigte sich von seiner schönsten Seite. Strahlender
Sonnenschein. Die Bäume leuchteten in nur so in gelben und roten Farbtönen.
Nach nur 40
Kilometern Fahrt sind wir auch schon an unserem nächsten Ziel angekommen.
Nämlich Tiszafüred, das nach dem Namen des Sees Theiss benannt ist. Tisza Tò
(Theiss See) Tiszafüred (Theissfüred).
Bei
Dieters Camping gab es ein herzliches Wiedersehen mit Chilla, der Besitzerin.
Sie konnte sich noch gut an uns und das damals geliehene Wohnmobil erinnern. Na ja,
wir waren mit dem von uns zugezogenen Seitenschaden in Österreich auffällig
genug. o;) "Nun habt Ihr doch Euer eigenes Wohnmobil", sagte sie. Das
ist doch toll. Und mit dem kann man ganz bestimmt viel besser fahren,
gell?", sagte sie.
Wir planten
für Tiszafüred ein paar Aufenthaltstage. Einfach ein bißchen chillen, Fahrrad
fahren etc...
A propos..
Drahtesel: Das von Ralf zeigte momentan Schwächen in der Bremse und dem Licht.
Von unserem
letzten Aufenthalt in Tiszafüred wussten wir,dass ziemlich genau gegenüber dem
Campingplatz eine Fahrradwerkstatt gewesen ist. Wir versuchten unser Glück und
fragten nach einer Reparatur. Angeblich war wohl leider der Monteur nicht da
und die beiden Befragten konnten oder wollten uns vielleicht auch nicht
weiterhelfen. Aber, beim Kreisverkehr angekommen, 300 m nach links, wäre eine
Fahrradwerkstatt. Nach ein bißchen Suchen und Durchfragen, fanden wir sie
auch.
Ganz
unscheinbar. Inmitten einer Wohnsiedlung. Auf einem Schild, das über dem
Eingang prangte stand: "kèrekpàr". (Fahrrad).
Eine
Ewigkeit erschien es mir! Aber wir waren am Ziel! Dafür hatten wir auch
einen kostenlosen Stadtrundgang dazubekommen.
Mit ein paar
Brocken Ungarisch ein bißchen Deutsch erfuhren wir von einer im Laden stehenden
älteren Dame, dass der Monteur im Moment nicht da sei. Wie sich herausstellte,
sei es Ihr Mann, der die Fahrräder reparierte. Den Preis würde er schätzen und
morgen um 14:00 Uhr könnten wir das Rad wieder abholen.
Javitàni
heisst schon grundsätzlich mal reparieren. Aber: Die Ungarn unterscheiden: Wenn
etwas richtig gut oder "gscheit" gemacht, bzw. repariert wird, wird
vor das Verb eine Vorsilbe hingehängt.
In diesem
Falle also: meg bzw. megjavitàni. Gedacht, gesagt. Mal sehen, ob es am morgigen
Nachmittag fertig werden würde.
Am
Campingplatz hatten wir ein paar nette Gespräche mit anderen Campern, u.a. auch
mit den Fürstenfeldbruckern. Einige Wohnmobilbesitzter bewunderten unseren
Stadtindianer und fragten uns:
"Wie?
Ist das ein Wohnmobil, so klein? Echt jetzt? Wo schlaft Ihr denn da?
Unserer
gegenüberliegender Nachbar, der einen 10 m langen Concord hatte, ernteten wir
einen baff erstaunten Blick dafür. Er saß in seinem Riesenteil vorne am Steuer
und hatte eine Zeitschrift lesenderweise in der Hand.
Hach, so
gemütlich kann das auch mit einem 4,40 m langen Wohnmobil sein, dachte ich mir.
Wozu brauch ich für sowas ein 10mTeil?
Freitag,
21.09.2018
Diesen Tag
ließen wir sehr gemächlich angehen.
Erst am
Nachmittag machten wir uns in die Stadt auf, um das Fahrrad abzuholen.
Dieses mal
war der Chef selbst da. Er sagte: "Megjavitàni kerèkpàrt." Also, das
Fahrrad habe er wohl richtig gscheit repariert o;) Er zeigte uns ganz genau, was
er repariert hatte, notierte alles auf und machte mit Stift und Papier die
Rechnung fertig. Er zeigte und sagte uns den Preis. Ralf und ich waren beide
völlig baff. Es war weit weniger, als wir gerechnet hatten. Das Rad hatte eine
völlig neue Bremse und eine neue Beleuchtung bekommen. Dafür zahlten wir die
Hälfte, den von uns angenommenen Preis. Ralf gab ihm noch ein Trinkgeld dazu.
Der Cheffe strahlte übers ganze Gesicht und bedankte sich zweimal bei uns
dafür.
So. Nun aber
los.
Quer
durch die Stadt ging es jetzt. Bordsteinkante rauf, Bordsteinkante runter...
Wohl ein bißchen zuu schnell,..
Tja, was
blieb uns anderes übrig, als nochmal beim Radlhändler und Reparaturmeister
vorbeizuschauen. Diesmal durften wir sogar seine Werkstatt besichtigen und ihm
beim reparieren zusehen.
Eine kleine,
ehmalige Garage, dazu ein Meister seines Handwerks. Da konnten wir uns sicher
sein. Ich war total erstaunt, wie geschickt und schnell er das Radl
zusammenflickte.
Diesesmal
ging bei unserer Radltour alles gut. Wir fuhren in Richtung See und verbrachten
dort die wahrscheinlich letzten schönen, warmen Sonnenstunden. Denn auch übers
Wetter wusste der Cheffe bescheid. Er hat uns den TheissSee zum relaxen
empfohlen. Morgen solle es schon zu regnen beginnen.
Samstag,
22.09.2018
Wie recht
der Herr der Fahrradwerkstatt hatte, merkten wir am Morgen, als wir aufstanden.
Abkühlung! Und zwar ganz schön heftig!
Zum
Frühstück erlebten wir ein knackiges, aber kurzes Sommergewitter!
Wir
flüchteten uns zunächst in unseren Stadtindianer. Eigentlich wollten wir ja
heute Vormittag noch auf den Markt nach Tiszafüred gehen. Mal sehen,....
Mittags
hörte es tatsächlich auf, zu regnen. Leider war war dann auch auf dem Markt
ziemlich wenig los. Die alte Frau, bei der ich vor zwei Jahren einen leckeren
Ziegenkäse kaufte, war leider nicht da. Dafür haben wir beim Metzger eine gute
hausgemachte Mangalizaschwein (Wollschwein, eine spezielle, alte
Schweinerasse) und ein paar eingelegte Paprika gefüllt mit Weisskraut
erstanden.
Am Abend
wärmten wir uns noch im Thermalbad auf, das gegenüber von Dietmars Camping
liegt. Ich glaube, wir waren die einzigen Deutschen unter den Einheimischen.
Dieses Thermalbad kannten wir auch schon von früher her. Es besitzt ein sehr
großes, schönes Außengelände, mit mehreren Schwimm- und einem Thermalbecken.
Duschen und Umkleidekabinen sind sowohl im Außengelände als auch im
Innenbereich des Thermalbades genügend vorhanden.
Sonntag,
23.09.2018
Wie üblich,
fuhren wir gegen 10:00 Uhr nach dem Frühstück los. Diesesmal ging es bei
bedecktem Himmel nach Szeged.
Wir hatten
beschlossen, dem Regen davonzufahren. Juhuu! Es gelang!
In Szeged
schien die Sonne. Der Weg zum Campingplatz war ein bißchen schlecht
ausgeschildert. Aber mit einmal Nachfragen bei einer Hotelrezeption haben wir
ihn dann gefunden. Beim Reinfahren eröffnete sich für uns ein riesengroßes
Gelände. Die Stellplätze lagen allesamt an der Theiss. Es war realativ wenig
los. Dafür waren alle Gäste incl. uns, Deutsche.
Wir
beschlossen, im sonnigen Szeged zum Fehertò zu fahren. Feher heisst eigentlich
weiss. Jedoch ist dieser See ein Salzsee. Ich denke, er heisst einfach deswegen
so, weil Salz ja auch weiss ist. Dieser See ist auch als Naturschutzgebiet
bekannt. Was wir nicht wussten, dass dieses Gebiet schier unbegehbar oder nur
mit einem bestimmten Anmeldeverfahren möglich ist.
Eintritt verboten!
|
Na gut. Wir
parkten also vor einer Fischcharda, die direkt vor diesem See lag. Direkt auf
dem Areal befand sich ein hölzener Aussichtsturm, wie man ihn in Ungarn
vielfach vorfindet. Natürlich stiegen wir bis zur Spitze empor.
Von dort aus
hatten wir einen tollen Überblick über das gesamte Areal. Verschiedene Gebäude deuteten
auf eine noch intakte Fischfabrik hin.
Links davon
sah ich eine Art Bahnlinie mit einem kleinen Fahrzeug darauf. Es war mit blauen
Tonnen beladen. Was da mal drinnen war?
Bedauerlicherweise
waren die Informationstafeln, die wir vor dem Aussichtsturm vorfanden, alle auf
Ungarisch geschrieben.
Am Abend
aßen wir in Szeged in einem Restaurant eine leckere, ungarische
Fischsuppe mit frischem Weißbrot.
In der Nacht
zum 24. September hatte es ziemlich heftig geregnet und gestürmt.
Montag,
24.09.2018
Am nächsten
Morgen fuhren wir dem Regenwind wiederum davon, in Richtung Westungarn.
Unsere
nächste Station gegen 14:00 Uhr war Zalakaros. Weißblauer Himmel mit leichtem
Wind. Wiederum ein riesiger Campingplatz, mit vielen Bäumen, wenig Besuchern.
Alles sehr sauber. Ein kleines Restaurant, wo wir gut zu Abend gegessen haben,
war auch dabei.
Abends wurde
es ganz schön frisch. Wir beschlossen, unser Thermozelt einzubauen und machten
uns nachtfertig.
Dienstag,
25.09.2018
Ich kam mit
unseren deutschen Nachbarn ins Gespräch. Es stellte sich heraus, dass sie auch
bei der Facebook-Gruppe: Camping mit und aus Leidenschaft dabei waren. Wir
tauschten uns ein wenig aus.
Ganze 33 km
legten wir an diesem Tag mit dem Fahrrad zurück.
Direkt neben
dem Campingplatz in Zalakaros gibt es ein sehr großes Thermalbad, mit großem
Außen- und Innenbereich. Es is ebenfalls sehr empfehlenswert, dort zu
"chillen".
Mittwoch,
26.09.2018
Dieser
ist mit vielen Annehmlichkeiten ausgestattet. Für Kinder gibt es einen
Streichelzoo. Vorsicht, bissiger Hirsch! Diesen sollte man wirklich nicht
anfassen!
Für den
großen Hunger ein Ètterem (Restaurant), zum Entspannen einen Picknickplatz mit
Korbmöbeln und Tischen und eine Sauna. Diese war leider geschlossen. Man kann
auch reiten oder Tennis spielen gehen. Gegenüber dem Campingplatz befindet sich
ein Freizeit- und Thermalbad und ein Freizeitpark.
Sàrvàr
selbst finde ich jetzt nicht soo pitoresk. Die Burg in der Innenstadt mit einem
Park ist jedoch nicht zu übersehen.
Donnerstag,
27.09.2018
Abfahrt zu
unsere üblichen Zeit. Beim Tesco in Sàrvàr wurden wir noch unsere letzten
Forint los. Langsam aber sicher, ging es ja schon wieder dem Urlaubsende
zu und in Richtung Heimat.
Die
Grenzstadt Szombatly ist ja eigentlich nicht weit weg. Der Grenzübergang dieser
Stadt lag ein wenig auswärts. Gefühlt, mitten auf dem Lande. Eine ziemlich
unscheinbare Grenze. Die Grenzpolizei winkte uns zum Abschied. Ich winkte
zurück. Szia Ungarn! Bestimmt einmal wieder!
Unser heutiges
Ziel lag in Österreich. Nämlich die Schokoladenmanufaktur Zotter in
Riegersburg. Empfohlen hat uns diese Touristenatraktion ein Zahnarzt. Ob der
wohl auf Aquise war?
Interessannt
war es aber! Wir durften uns die gesamte Produktion, natürlich hinter Glas,
ansehen. Wir erfuhren in einem kleinen Film wissenswertes zur Geschichte und
Herkunft des Rohstoffes Schokolade von Zotter.
Über
400 Sorten galt es zu probieren. Davon haben wir ca. 30, natürlich in
homöopathischen Mengen getestet.
Danach
setzten wir gut gesättigt unsere Fahrt durch Österreich fort.
Wir
beschlossen, in Engelhartszell noch eine Nacht einzulegen. Dieses Straßendorf
Nahe der Deutschen Grenze haben wir vor ca. 15 Jahren das letzte mal besucht.
Was sich da wohl verändert hat? Eigentlich nicht viel. Genauso verschlafen wie
immer. Wie es in einem Dorf halt so üblich. Nur eins hat sich wirklich
gemausert: Die Engelszeller Trapistenabtei. Ein megagroßer Parkplatz vor der
Basilika ist entstanden.
Die
Klosterpforte wurde zum Klosterladen erweitert. Die Zahl der dort ansässigen
Mönche hat sich jedoch verkleinert. Nach dem Besuch von Engelhartszell ging es
zum Campingplatz, der direkt an der Donau lag, zurück.
Ein
letztes mal verbrachten wir die Nach in unserem Stadtindianer. Dann ging es
endgültig nach Hause.
Resumee und
Reisetipps zum Urlaubsland Ungarn
Wie wir
dieses Jahr feststellen konnten, ist Ungarn ein eher kleines Land. Wir waren
ja nur zehn Tage dort, haben aber ganz ganz viel erlebt und gesehen.
Die
Campingplätze waren durchwegs sehr schön angelegt und auch hübsch gelegen. Die
Sauberkeit war überwiegend in Ordnung. Jedoch sind die Ungarn halt nicht so
akribisch, wie wir Deutschen.
Ungarn gleicht sich immer mehr dem Westen an. D.h. es gibt beispielsweise
immer mehr Deutsche (Lebensmittel)geschäfte.
Die Straßen
bzw. Autobahnen werden auch immer besser. Jedoch haben fast alle
Einheimischen schnelle, teure Autos. Man muss sich wundern, wie sie sich das
leisten können. Denn der Lohn ist mit dem Angebot an Anehmlichkeiten (mehr
Lebensmittelgeschäfte, größere Autos, etc) nicht unbedingt parallel gestiegen.
Leider
verschwinden mehr und mehr die kleinen, privaten Obst- und Gemüsestände am
Straßenrand. Gerne verkauften die Ungarn hier ihre eigens erzeugten und selbst
hergestellten Lebensmittel.
Jedoch
rentiert es sich immer wieder auf die Märkte zu gehen. Hier bekommt man
regionale und saisonale Erzeugnisse mit sehr guter Qualität.
Der Verkehr
wird auf den Autobahnen immer mehr. Gefahren wird fast "kriminell".
(es wird rechts überholt, dicht aufgefahren, Lichthupe gegeben und waghalsig
überholt.) Dem Verhalten der Ungarn im Straßenverkehr sollte man sich als
Tourist nicht unbedingt anpassen. Wenn man nämlich bei überhöhter
Geschwindigkeit geblitzt wird, sind die Strafen drakonisch. Besonders als
Tourist.
Essen kann
man in Ungarn nach wie vor überall sehr gut.
Unbedingt
probieren sollte man einmal eine ungarische Fischsuppe (hàlaszle). Sie wird
meist im Kessel serviert. Dazu gibt es frisches, knuspriges Weißbrot und
scharfe (!), grüne Pepperoni. Diese sind meist mit Kernen, auf einem extra
Teller dünn aufgeschnitten.
Gute
Ungarische Weine und Spiritousen kauft man mittlerweile zum günstigen
Preis auch im Supermarkt. Wer auf den Geschmack bei den Ungarischen
Weinen gekommen ist, sollte sich in Ungarn damit "eindecken". Die
besten Weine gibt es meiner Meinung nach, nur im Herstellerland. In Deutschland
findet man Weine aus Ungarn sehr selten und wenn, in minderer Qualität.
Beim
Probieren des selbstgebrannten Palinka sollte man etwas aufpassen. Er ist sehr
hoch gebrannt und schmeckt eben selbst gemacht.
Wie in
anderen warmen Ländern wahrscheinlich auch, setzen die Ungarn dem Trinkwasser aus
der Leitung irgendwelche keimtötenden Zutaten zu. Manchen Menschen macht das
gar nichts aus. Wir hatten danach ein paar Tage ziemliche Magenbeschwerden. Ich
empfehle deswegen, das Wasser direkt im Supermarkt zu kaufen.
Im Vergleich
zu den Lebensmitteln und den Preisen im Restaurant, zahlt man in Ungarn für den
Besuch einer Sehenswürdigkeit oder eines Museums so viel wie in Deutschland.
Viele
Touristen beschweren sich darüber oder schreckt das ab. Ich finde es jedoch
schade, sich davon abhalten zu lassen. Denn so entgeht einem vielerorts die
interessannte Geschichte und Kultur der Magyaren.
Wie Euch
vielleicht schon aufgefallen ist, verwende ich immer ein paar Ungarische Worte
in meinen Berichten und schreibe die deutsche Übersetzung dazu.
Das liegt daran,
dass ich seit ein paar Jahren an der VHS Ungarisch lerne. Ich finde es schön,
wenn ich mich mit ein paar Worten in der Landessprache verständlich machen
kann. Die Sprache eröffnet einem auch ganz andere Blickwinkel zu anderen
Kulturen und sie ist auch der Schlüssel zu den Einheimischen. Besonders die
Ungarn staunen und freuen sich immer wieder wie Schnitzel, wenn ein Ausländer
sie in ihrer Landessprache anspricht.
Vielleicht
hätten wir uns auch nicht getraut, in ein paar Ecken einzukaufen. Aber wir sind
halt Individualurlauber, die gerne auf Massenourismus verzichten (können).
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