Dienstag, 8. Juli 2025

Kurze Verschnaufspause in der Affenhitze

 Besuch von Freunden in Ungarn und dann ab nach Slowenien

 Freitag, 20.06.2025:
Bei anstrengenden Temperaturen verließen wir unsere Heimat in Richtung Österreich. Der Autobahnverkehr verhielt sich brav. So erreichten wir gegen Abend den Campingplatz Gaishorn am See. Oh, da war aber einiges geboten.
 
 

 
 "Einfach hinstellen, dann kommt jemand, hieß es noch in unserer Anfrage per Email. Aber mit so einem kleinen, wendigen Stadtindianer bekamen wir dennoch einen Platz. Aufgebaut hatten wir schnell. Der Hunger wollte es wohl so. 
 
Samstag, 21.06.2025: 
Dieser Campingplatz hatte so seine Tücken. Die Anzahl der Waschgelegenheiten war begrenzt. Dementsprechend kurz viel die Morgentoilette aus. Das Frühstück genossen wir daher beim Bäcker Sturm im Ort.
 
 
 
 
 
 
 
 
 Der Morgen noch angenehm sonnig, die Straßen auto- und fast menschenleer. Tja, leider nur fast. Zu früh gefreut. Kaum hatten wir für die erste Tunnelmaut bezahlt, standen wir vorm Selbigen im Stau. Da standen alle Autoräder still. Was war denn hier los? Hatten wir was übersehen? Alle hatten sie artig eine Rettungsgasse gebildet. Da half erstmal nur der Lokalsender weiter. Ein Hänger kam ins Schlingern und hatte sich dabei wohl aufs Dach gelegt. Oh je! Das konnte dauern... Jedoch ging es nach 45 Minuten weiter. Wir haben uns gedacht, wir wären schlau und könnten uns die Matrica sparen. Waren es doch eh ziemlich wenig Kilometer auf der ungarischen Autobahn. Laut Internet darf man ja auch noch ein paar wenige Abschnitte auf der schnellen Straße ohne Maut fahren. Zwei Navis, eine Idee. Dennoch hatte uns die ungarische Regierung einen Strich durch die Rechnung gemacht. Leider mussten wir den nächstbesten Parkplatz aufsuchen und die Matrica elektronisch kaufen. So jetzt aber. Zu Pia und Markus. Den Weg fanden wir ohne Probleme direkt dorthin. Diesmal haben wir sie auch gleich angetroffen. Es wurde ein schöner Nachmittag mit gemeinsamen Ratsch.
 
 

 
 Zufällig haben wir erfahren, dass wir nicht die Einzigen gewesen sind, die das mit der Matrica passiert ist. Es haben wohl schon mehrere Touris probiert, sich dieses staatliche Autobahnentgelt zu sparen und mussten bei der nächsten Möglichkeit die Matrica elektronisch kaufen. 
 
 
aus gegebenem Anlaß: Es soll tatsächlich Menschen geben, die auf dem Land leben, die die Geräusche vom Land nicht vertragen

 
 
Sonntag, 22.06.2025: 
Diego und Vicki, zwei Großpferde bekamen heute Zuzug. Ein Pony durfte sich vorübergehend das Gras auf der Koppel schmecken lassen. Zunächst dachten wir, ach die vertragen sich aber gut miteinander. 
 
 

 
Scheinbar interessierte sich Pietro, der Ponywallach ein bisschen zu sehr für die neue Stute von Pia. Das passte Diego, ebenfalls ein Wallach, überhaupt nicht. Na, wer wird sich denn so erdreisten, MEIN Weibchen anzubaggern? Das ist Diebstahl. Eifersüchtig, wie ein treusorgender Ehemann stellte er sich vor den Eingang des Offenstalls und ließ Pietro nicht hinaus.
 

 Auf einmal hörten wir ein jämmerliches Wiehern. Diego hatte Pietro rechts und links in die Schulter gebissen. Das war Pia und Markus eindeutig zu viel. Kurz und gut trennten sie die beiden Streitwallache. Genutzt hat es nicht viel. Vicky ließ sich dennoch nicht davon abhalten, mit dem Pony Pietro heimlich zu flirten. Nachts schlich sie sich heimlich aus dem Stall, um Pietro anzutreffen. Wie die Geschichte ausgegangen ist, wusste ich zum Zeitpunkt meiens Schreibens nicht. Vielleicht erfahre ich es noch.
So. Jetzt gerade noch das Happy End der Geschichte erfahren. Alle drei sind mittlerweile beste Freunde. 
 

 
Pietro ist jetzt sozusagen als "Endpony" bei Pia und Markus. 
 
ganz schön schlank ist das kleine Dickerchen geworden
                                                        "Gut stehts Dir o;)"
 
 
 
Montag, 23.06.2025: 
Nach einem gemeinsamen Frühstück verabschiedeten wir uns von Pia und Markus. Wir hatten geplant, den Campingplatz Kekec in Maribor gegen 13:00 zu erreichen. Tags zuvor hatten wir telefoniert und es per Email probiert. Momentan sind wir voll, aber ab 13:00 reisen viele ab. Probieren geht über studieren. Die Straßen waren nur wenig befahren. So erreichten wir tatsächlich in drei Stunden das Ziel. 
 

Nix wie hin zur Rezeption. Nach uns kamen noch Einige. Wir hatten zwar nicht ganz den letzten Platz ergattert, aber vielleicht einen der raren, sehr begehrten Schattenplätze bekommen. 
 

 
Wir bauten auf und radelten zum nächsten Supermarkt. 
 

 
Dienstag, 24.06.2025:
Unsere Drahtesel brachten uns in die Stadt. Zunächst stiefelten wir einfach nur durch die Fußgängerzone. Leider mussten wir feststellen, dass die rücksichtslosen Rollerfahrer wohl niemand gerügt hat. Geschweige denn, dass sie von der Polizei aufgehalten wurden.
 
 
 Danach gings mit den Rädern in das Stadtviertel Lent.
 
 
 
 Der Name des Viertels kommt von "Anlanden", so hat uns der Mitarbeiter im Old Wine Museum erklärt. Früher fuhren Flößer an der Drau entlang und gingen am Ufer des Flusses an Land. 
In diesem Museum haben wir auch Einiges über die Geschichte und die Weinherstellung in Maribor erfahren. Dem Haus der Weinrebe statteten wir natürlich auch einen Besuch ab. Hier wächst angeblich die älteste Weinrebe der Welt. Zunächst wurde fleissig geernet, gepflegt und gehegt. Durch Kriege geriet der Weinstock leider in Vergessenheit. 1980 hat man bemerkt, dass man da was sehr Kostbares vor sich hat und diese Rebe uralt ist. 1987 gewenn man den ersten sauren Hopfentropfen. Nach Aussagen dieses berühmten Hauses hatte dieser Wein sehr viel Säure und wenig Ertrag.
 
 
 
 Die mittlerweile unter Denkmalschutz stehende Kostbarkeit ist auch schonmal abgestürzt. Ein schmiedeeisernes Gitter verhindert deswegen das Betreten des Beetes.
 
 
 Dafür bedankt sich Mutter Erde jedes Jahr nun mit einer üppigen Ernte. 
 

 
 
Mittwoch, 25.06.2025: 
Gegen zehn verließen wir den ruhigen, schattigen und luftigen Platz. Also ich muss schon noch eins zu diesem Campingplatz erwähnen: Wer ein bis zwei Tage vorher anruft und auf den Rat des Platzwartes hört bis spätestens 13:00 Uhr am Campingplatz zu erscheinen, hat meistens Glück noch hereingelassen zu werden. Laut Internet besitzt Camping Kekec offizielle 30 Plätze. Dank organisatorischem Geschick und gutem Augenmaß des Platzwartes haben auf der Wiese viele (Dach)zeltler Platz. Wer Strom benötigt, bekommt diesen ebenfalls. 
 
 
das Mieten eines kleinen Häuschens ist auch möglich


 
Gerade noch rechtzeitig erfuhren wir über den Nationalfeiertag am 25.Juni. Die Slowenen feiern den Tag der Unabhänigkeitserklärung von Jugoslawien 1991. Ralf hatte sich tags zuvor die Finger wund telefoniert. Bei camping Sobec in Bled hieß es etwas gestresst: "Ihr braucht nicht zu reservieren. Wir haben genügend Platz". Kurz vor der Stadt fiel mir ein nicht zu übersehende plakative Einfahrt SOBEC auf. Mit fünf Sternchen hatten wir uns zufällig einen Glampingplatz ausgesucht. Mit allen Schikanen ausgestattet hat er sich diese fünf * auch wirklich verdient. Von den Campingplätzen, die wir bis jetzt besucht haben, mit Abstand der Größte innerhalb Europas. Einen Wehmutstropfen hat dieser Platz jedoch. Das ist das Internet und der Handyempfang. StandardWLAN ist o.k.
 
 Badesee beim camping SOBEC

 
 Schon alleine um hier durch die Gegend zu kommen, hatten sich unsere Fahrräder rentiert. 
 

an der Sava, die sich unmittelbar am Campingplatz vorbeischlängelte, hätte man für etwas mehr Geld auch einen Platz bekommen können

 
 

Donnerstag, 26.06.2025:  
 

Reiseführer und Internet erzählten mir Wunderbares über Bled. Mitten auf dem Bleder See gibt es eine kleine Insel, auf dem sich eine Kapelle versteckt. Eine gütige Witwe ließ aus ihrem ganzen Gold und Schmuck ein Glöckchen gießen. Sie ließ es auf die Insel des Bleder Sees übersenden, auf der auch ihr Ehemann zwangsrekrutiert mit der Schiffsmannschaft segelte. Allerdings verunglückte dieses Boot in einem schlimmen Sturm und versank mit Mann und Glöckchen. Aus tiefster Trauer trat die junge Witwe in einen Orden ein. Nach ihrem Tod stiftete der Papst eine neue Glocke für die Inselkirche. Heute erzählt man sich, wer die Inselglocke läutet oder hört, dem geht ein Wunsch in Erfüllung. 
Neugierig schauend stellten wir unsere Räder am Geländer mit Blick auf dem See ab. Ein ziemlich verärgerter Souvenierverkäufer scheuchte uns wie lästige Fliegen davon. Wir hatten wohl seiner Meinung nach seinen Eingang seines kleinen Standes zugeparkt. Sein Gscht, gscht verstanden wir wörtlich. Wer einen Tourist so behandelt, der verdient bestimmt keinen einzigen Cent an lästigen Fliegen. Völlig erbost verließen wir diese Neppstadt. 12 Euro für eine kurze Fahrt mit einer Nußschale haben wollen und dann auch fast keine Fahrradständer zur Verfügung stellen. Die Autos bahnten sich suchenderweise den Weg zu den teueren Parkplätzen außerhalb der Stadt. Also nein, sowas. Da traten wir gerne wieder den Rückweg an. 
Dieses heiße Sommerwetter zwang uns sowieso zum Faulsein. Nachmittags suchten wir Schatten auf der Parzelle. Abends genossen wir die romantische Stille am Platz.
 
 
 Gegen 23:00 öffnete der Himmel seine Pforten. Es goß wie aus Eimern über mehrere Stunden hinweg. Das hatte die Natur aber auch bitter nötig. 
 
Freitag, 27.06.2025: 
Gegen acht Uhr morgens waren die Temperaturen noch recht angenehm. Wir mussten sogar unsere Stühle in die Sonne stellen, damit sie trocknen konnten. Gegen zehn waren wir mal wieder abfahrbereit. Bei noch angenehmen Temperaturen fuhren wir nach Werfen. Es ist uns sehr ans Herz gelegt worden, die Eisriesenwelt zu besuchen. Karten hatten wir schon. Aber wir hatten ja noch sooo viel Zeit, bis wir unser Quartier beziehen konnten. Deswegen erkundeten wir schonmal die Umgebung. Wo parken? Wo fährt der Shuttlebus weg? Wie oft, wie lange fährt er? Demzufolge stellte sich auch die Frage, wie lange vorher wir wohl da sein sollten. Danach organisierten wir uns noch ein Abendessen. Jetzt durften wir auch unsere Unterkunft beziehen. Die abendliche Kühle genossen wir auf dem gemütlichen Holzbalkon. 
 
 

 
 
Samstag, 28.06.2025:
Gut gestärkt und mit warmen Klamotten ging es heute zur größten Eisriesenwelt nach Werfen. Der Salzburger Naturforscher Anton Posselt-Czorich hatte sie 1879 entdeckt.
 
 
 
 Jeder durfte sich eine Carbidlampe mitnehmen. Auf künstliches Licht wird in dieser Höhle verzichtet. 
 
 

 
Unser Bergmeister  behalf sich deswegen mit einer brennbaren Magnesiumschnur. Photographieren ist in dieser Höhle offiziell verboten. Mein Chef ist heute nicht da, dann könnt ihr ruhig ein paar Bilder machen, war das Statement unseres Guides. Es ist schwierig das , was das Beeindruckende der Höhle ausmacht, auf dem Photo darzustellen. Beeindruckend ist jedoch, was die Natur aus Wind, Wasser und Kälte schaffen kann. Skulpturähnliche Formen wie die "weisse Braut mit Schleier und langem Kleid" oder auch ein Torbogen entstehen, wenn in dieser Höhle von oben Wasser eintritt. Dies gefriert durch die Kälte fest. Laut Aussagen des Guides wird dadurch die Höhle immer größer. Am Ein-bzw. Ausgang pustete ein kräftiger Windstoß meine Karbidlampe aus. Dies ist ein weiteres Naturphänomen. Es entsteht durch den Austausch von kalter und warmer Luft. Gondel und Bus brachten uns zum Parkplatz zurück. Nach einer kurzen Pause fuhren wir weiter. Es ging heute noch ein gutes Stück in Richtung Heimat. Sippelmühle oder Camping Stein am Simssee? Beim Losfahren wussten wir das noch nicht genau. Aber, der zähflüssige Verkehr, die unmögliche Fahrweise einzelner Reisende und die Schwüle nervten. Wir entschieden uns für den letzten Zwischenstop camping Stein am Simssee. 
 
 
 
 
 
Wir hatten Glück. Als Dachzeltler durften wir uns auf den schon fast ausgebuchten Zeltplatz parken. Unser giechisches Stromkabel war gerade so lang, dass es zum Stromkasten quer über die Nachbarhecke reichte. 
Am Sonntag, den 29.06 fuhren wir nach dem Frühstück nach Hause. 
 
 
 
 
 
 

Sonntag, 25. Mai 2025

Auf der Suche nach der Sonne

 ...... und Flucht vor dem Wetterbericht- 

 
 Mittwoch, 30.04.2025
Am Spätnachmittag bahnen wir uns einen Weg durch die schon etwas belebte Heimatstadt. Diesesmal hatten wir nur zweieinhalb Stunden Fahrt zum ersten Ziel eingeplant. Den Campingplatz Berg in der Oberpfalz fanden wir auf Anhieb. Ein sonniges Plätzchen am Waldrand hatte es uns angetan.
 
 

 
 
 So funktoniert Urlaub.. oder? Oder doch nicht so ganz hundertpro... zent? Dieses Camp hatte ein Strompatent, mit dem wir bis jetzt einfach noch nicht in Berührung kamen. Geld einwerfen, nicht allzu lange warten. Dann das Kürzel für die Parzelle eingeben. Fertig. Nix wars! Verdammte Technik. Der Automat hatte das Geld gefressen und wir hatten schon einen leeren Magen. Genervt radelten wir ins Dorf. Der Gasthof Knör servierte uns tröstlicherweise Riesenschaschlik mit Kartoffelsalat. Gibts übrigens jeden Mittwoch. :-)
 
 

 
Gut gestärkt gings bergauf zurück. Tatkräftige Unterstützung gepart mit Humor und Gelassenheit lösten das technische Problem. Wir bekamen, was wir brauchten und alle anderen Gäste auch. 

Donnerstag, 01.05.2025
So schön ruhig hier. Wir frühstückten am Waldrand bei Vogelgezwitscher. Im Sonnenschein radelten wir am Main-Donau-Kanal entlang.
 

 
 Wer hier zur richtigen Jahreszeit vorbekommt, kann sich evlt. reife Äpfel als Snack mitnehmen. Das gemütliche Städtchen Neumarkt bot uns reichlich kostenlose Sitzmöglichkeiten und mindestens eine kostenlose, öffentliche Toilette. Und jeden Sonn- und Feiertag gibt es auch noch ein kostenloses Lifekonzert am Kanal. Diesesmal bot die wahrscheinlich kleinste Blaskapelle der Welt, die Fexer ihre Künste dar. 
Wir stellten die Räder ab und schlenderten zu Fuß durch die Stadt.
 

 
 Wir chillten am Stadtweiher und genossen die angenehmen Temperaturen in den bequemen Schulliegen. Die Kinder hatten eh frei. Keiner hat gestört. Und wir haben auch niemanden gestört. 
 

 
Am Nachmittag machten wir es uns auf unserer Parzelle gemütlich. Wir genossen im Halbschatten das frühlingshafte Erwachen der Natur. Der Sperber, der kleinste Raubvogel, der mir bekannt ist, drehte am Himmel seine Runden. 
 
 

Freitag, 02.05.2025
Nach dem Frühstück verließen wir unsere chillige Bleibe. Wir haben uns gefühlt, als wären wir nicht auf dem Campingplatz sondern mitten im Grünen gestanden. Auf dieser Reise ging es wieder einmal Richtung Osten. Aber dieses mal blieben wir zunächst für einige Zeit im Lande. Auf Grund der brisanten Wetterlage entschieden wir uns für eine Festunterkunft. 
 
 
der Himmel, der doch nie ein Wässerchen trüben würde

 
Wir quatierten uns in der Nähe von Senftenberg ein. Sie ist die Kreisstadt des Landkreises Oberspreewald-Lausitz. 
Wir richteten uns in diesem sehr spartanisch eingerichteten, aber sehr ruhigen Quartier erstmal etwas ein. Dimitri, Mädchen für alles hätte uns bestimmt noch alle Schikanen besorgt, was wir gebraucht hätten. Aber, für zwei Tage muss man nicht so viel Ärger machen. Für den nächsten Tag planten wir eh die ganze Zeit nicht da zu sein. 
 


Samstag, 03.05.2025
Heute ging es nach kleinen Erledigungen zur Krabatmühle nach Schwarzkollm. Da wollte ich ebenfalls schon mal lange hin. Vielen von Euch, wie auch mir, ist dieser Ort durch das Buch/Film Krabat nacherzählt von Ottfried Preussler, bekannt geworden. In dieser sorbischen Sage geht es um eine magische Mühle, in der ein böser Zauberer Jahr für Jahr einen Lehrling zum Duell fordert. Je älter die Lehrlinge werden, desto trauriger werden sie. Anfangs weiß Krabat nicht, was auf dieser Mühle vor sich geht. Erst nach und nach merkt er, was mit den Müllerjungen passiert. Er wird ebenfalls zum Duell gefordert. Der Meister verwandelt alle Müllersjungen in Raben.  Die Liebe und die Angst des jungen Mächens Kantorka und von Krabat  besiegen den Meister. 
 Bei bedecktem Himmel erreichten wir diesen mystischen Ort. Das Wetter passte ja fast zu dieser Unternehmung. Aber nur fast. Wären da nicht diese hunderte von Autos gewesen, die sich schon vor uns auf das angrenzende Wiesengrundstück gestellt hätten. Ein sehr großer Flomarkt zog Menschenmassen von Besuchern an.
 
 

 
 
 Also, eigentlich waren wir dafür wirklich nicht hergekommen. Hm... die zum Teil Originalbauten machten mich dennoch neugierig. Der Verein "Auf den Spuren des Krabat" wollte dann auch noch einen Obulus fürs Eintreten haben. Na gut, aber ich fragte dennoch nach, ob auch die Häser zum anschauen seien. Sie glaubten ja, hieß es. Die Antwort des Souveniershops, in dem auch ein kleines Museum untergebracht war: "Wegen des Flomarktes ist die schwarze Mühle geschlossen".
 
 
Mühlenrad, der Schwarzen Mühle

 
 Schade! dachten wir. Na dann schauen wir uns halt alles an, was möglich ist. Auf dem Flomarkt fanden wir dann auch noch das Eine oder andere Nützliche. Am Eingang angekommen, fragte uns ein Mitarbeiter an der Kasse: Und, wie wars? Ganz nett, aber die schwarze Mühle hatte zu. Und das ist halt schade, antworteten wir enttäuscht. Eilfertig griff dieser Mitarbeiter zum smartphone. Na, da muss ich doch gleich mal telefonieren, tröstete er uns. So kamen wir doch noch zu unserem Highlight und durften uns die Schwarze Mühle auch von innen anschauen.


die originalen Filmrequisiten





 
Eingang der schwarzen Mühle


 


 
 
Der halbe Tag war ja eigentlich erst rum, stellten wir fest. Wir besichtigten Schloß Senftenberg. 
Sachsens Festung in Brandenburg wurde im 16. Jahrhundert erbaut. Sie diente der Sicherung der Nordgrenze Sachsens gegen die Preußen. Und wurde auf den Fundamenten einer mittelalterlichen Burg errichtet. Bis 1815 diente sie dem Schutz der Landeshauptstadt Dresden. Die Festung in Erdbauweise nach niederländischer Bauweise ist die einzige, erhaltene ihrer Art in Deutschland. 
 
 


durch diesen Tunnel müsst Ihr gehen


 

 
 
In der Burg waren zahlreiche Ausstellungen zu sehen. Darunter auch eine über die Sorben, eine etnische Minderheit, die seit ca. 1500 Jahren in der Lausitz lebt. Sie sind Nachkommen der slawischen Stämme.  
 
 
sorbische Bauernstube

 
sorbische Kleidungsstücke

 
 
 
 
 
Stadthafen Senftenberg



Seebrücke Senftenberg



 

Sonntag, 04.05.2025
Frühstücken, alles zusammenpacken. Danach ging es in aller Ruhe durch die autoleeren Straßen.  Auf fast ausgestorbene Straßendörfern, 
 
 
die von Baumalleen gesäumt waren, zum Campingplatz Geierswalder See. Dort ging es ganz schön gschaftig zu. Alle waren im Aufbruch. Wir bekamen dafür einen Platz direkt am Seeufer.
 
 

 
 Nach dem Aufbauen erkundeten wir das Dorf Elsterheide. 
 

 


 
 
Im Gasthof zur Grubenlampe wärmten wir uns erstmal etwas auf.
 

 
 
 Trotz Sonnenschein war es auf Grund des Windes um einiges kühler, als die Tage zuvor. In diesem Gasthof bekommt man noch DDR-Gerichte aufgetischt, wie z.B. Würzfleisch. Es besteht aus weichem, kleingeschnittenem Fleisch und wird  mit Sauce und Käse überbacken. So wurde es Ralf serviert 
 


Worcester Sauce, Dresdner Art

 
 Nachdem wir uns wieder in unserer Haut wohlfühlten, liefen wir zurück zum Campingplatz. Bei der nahegelegenen Strandbar hörten wir Schlagermusik.
 
 
 
 Eine alte Wassertonne diente als Lagerfeuer. Dieser einladende Anblick motivierte uns, dazuzukommen. Es geht doch nichts über ein wärmendes Feuerchen. Mit einem heissen Getränk setzten wir uns zu den anderen Gästen dazu. Die Inhaber der Bar waren supernett. Sie brachten uns noch eine zum Beistelltisch umgebaute, alte Holzkiste. Dann legten sie noch neues Holz auf. Beinahe hätten wir uns die Füße verbrannt. 
 
 
 

 

Not macht manchmal erfinderisch. Am Abend nutzen wir die Küche nicht nur  zum Kochen, sondern auch als Unterschlupf. 
 
 
 
Froschquaken und Wellenrauschen ließ uns tiefenentspannt schlummern. Hier war "Meer" geboten, als manch einer dachte.
 
 
unser Schlafdach :-)

 
Montag, 05.05.2025
 
Frühstück in der Küche des Campingplatzes

 
Wanderung an der renaturierten Fluss-Seenlandschaft Oberlausitz
 
 
 

 
 
 
 
 Bei diesem asphaltierten Radweg gesäumt mit Baumalleen ist es kaum zu glauben, dass früher überall Braunkohletagewerke standen. Aber zahlreiche Infotafeln am Wegesrand informierten uns darüber.
 
 

 
 
 
 
 

 
Unser Ziel war Großkoschen, den wir nach ca. 90 Minuten erreicht hatten. Das kleine Koschen hatten wir links liegen gelassen. hmmm... oder eher rechts liegen gelassen,.. zumindest was die Infotafel betrifft. s.u.
 
 

 
 Kurz vor Großkoschen kamen wir noch an einem kleinen Stauwehr vorbei. 
 



 

 
netter Wegweiser, der auf das leider geschlossene Cafe aufmerksam macht

 
Im großen Koschen solle es einen Supermarkt geben. Leider war in diesem stillen Örtchen fast alles geschlossen. Da hatte Google mal ausnahmsweise Recht. Die Dönerbude in der Ortsmitte hätte offen gehabt. Einladend stand die Tür offen. Leider war aber der Hunger nicht groß genug. Ein unscheinbarer Eingang offenbarte uns dafür eine kleinen Lebensmittelladen. Neugier und Durst siegte über die eigentliche, offizielle Öffnungszeit. Ralf kam mit zwei Flaschen Wasser zurück. Tja, und jetzt? Wo kriegten wir denn blos was fürs Abendessen her? Googlemaps erklärte uns den Weg zum Cafe Seestern. Witzig, unser Ziel lag auf einem sog. Komfortcampingplatz. Eine riesige Anlage die Luxus vermuten lässt. Das Cafe war sozusagen ein integrierter Supermarkt. Abendessen, check, Minipause, check. Die ganze Umgebung auf dem Platz wirkte ebenso verschlafen, wie das angrenzende kleine Dörfchen Großkoschen. Allerdings genossen wir diese Ruhe sehr. Bei höheren Temperaturen und in der Hauptsaison ist in dieser Ferienregion ziemlich sicher Einiges geboten. 

Dienstag, 06.05.2025
Der See, spiegelglatt, kein Wölkchen am Himmel. Kaum Wind. Bei angenehmen 14 Grad frühstückten wir diesesmal im Freien. Einpacken bei Abreisezeit 12:00 für uns völlig grundentspannt. Also, ich muss schon sagen, das Lausitzer Seenland ist echt ne Reise wert.
 
 


 
 
 
 Alles ein bisschen beschaulicher, kleiner wie bei uns. Schier endlose Baumalleen, viel Grün, riesige Ackerfelder und einige, hübsche Straßendörfer mit Backsteinhäuschen.
Bautzen mit seiner pittoresken Altstadt erschien uns noch ein lohnenswertes Zwischenziel. Dort kann man übrigens auch den berühmten Bautzener Senf kaufen. 
 

 
 
 
Dom St. Peter

 

das Domstift von Bautzen, Bis 1980 bischöfliche Kanzlei und Reisidenz des Bistums Meißen; heute Archiv, Bibliothek und Schatzkammer des Doms St. Peter




das Bautzener Hexenhäuschen
 
 


 
 
der Eingang des Hexenhäuschens

 
 

 
 
 
 
Irgendwie hatte ich die Geschichte dieses kleinen, feinen Häuschens wahrscheinlich etwas zu flüchtig gelesen. Beim Recherchieren am Rechner zu Hause war ich überrascht, auf welcher Seite ich rausgekommen bin. Die Roma und Sinti begegnen mir immer wieder einmal. 
 
 
Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!   Nein, wir sind nicht zu einem DFB-Fußballspiel in der Endrunde gefahren. Sondern wir haben jemand besucht, der seit 40 Jahren in der Landeshauptstadt wohnt und tatsächlich die Wiedervereinigung verschnacht hat.